MEDIATHEK

Zeitgenössische Choreographen aus Belgien und drei polyphone Orchesterwerke: Anne Teresa De Keersmaeker, Thomas Hauert und ein freies Tanzkollektiv haben kurze Tanzstücke zur Musik von Ravel und Debussy geschaffen. Der Tanzfilm von Thierry De Mey vereint diese drei Werke atemberaubend an Naturschauplätzen und über dem Himmel von Brüssel. In diesem Film sind die Aufzeichnungen von drei zeitgenössischen, polyphonen und ausgesprochen filmgerechten Choreographien zu großen Orchesterwerken von Ravel und Debussy durch den Filmemacher Thierry De Mey zusammengefasst: In einer Choreographie zu „Ma mère l’oye“ (Meine Mutter, die Gans) von Maurice Ravel wirken über 60 Tänzer als Tanzkollektiv mit. Die in einem Wald angesiedelte, sehr poetische Inszenierung erweckt zahlreiche Motive aus Kindertagen zu neuem Leben. Dank der sinnlichen Musik, die vielfältige Bilder vor dem geistigen Augen entstehen lässt, nehmen Mythen, Feen und Zauberer überzeugend Gestalt an. Die Mitwirkenden des Kollektivs gehören zu den herausragenden Protagonisten der aktuellen flämischen Tanzszene. Debussys „Prélude à  l’après-midi d’un faune“ (Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns) in einer Choreographie von Anne Teresa De Keersmaeker wurde in der vom versalzten Aralsee hinterlassenen Wüstenlandschaft Kasachstans aufgezeichnet. Diese bietet mit Sandstürmen und Lichthalluzinationen eine faszinierende, geradezu hypnotisierende Kulisse für die Variation von Nijinskys wegweisendem Ballett. Eine Gruppenimprovisation von Ravels schwindelerregendem Tornado „La valse“ unter der Leitung des Choreographen Thomas Hauert bildet den Abschluss des Films. Gleich einem Vogelschwarm ziehen unvorhersehbare Wellenbewegungen über den Himmel von Brüssel. In Szene gesetzt und gefilmt wurde hier auf der Dachterrasse eines der höchsten Hochhäuser der belgischen Hauptstadt. CES