INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-6962

NAH DRAN extended: Tanzstipendiaten

Beschreibung

Die Reihe NAH DRAN präsentiert in regelmäßiger Folge neue oder weiterentwickelte kurze Stücke junger Tänzer und Choreografen, wobei die Grenzen zu Körper-, Sprech- und Musiktheater sowie Performance offen sind. Sie bietet Tänzern und Choreografen eine Plattform, um ihre Stücke (möglicherweise erstmals) in einem abendfüllenden Rahmen dem Berliner Publikum zu zeigen.

NAH DRAN extended heißt, dass die Arbeiten unter einem speziellen kuratorischen Aspekt ausgewählt wurden.

"NAH DRAN extended: Tanzstipendiaten" entstand auf Anregung von Berliner Tanzstipendiaten und in Zusammenarbeit mit der Kulturverwaltung des Berliner Senats. Nach der erfolgreichen Premiere im Juni 2010 zeigen Träger des Tänzerstipendiums, das die Kulturverwaltung alljährlich vergibt, nunmehr bereits zum dritten Mal Ergebnisse ihrer Recherchen öffentlich.

Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es dieses Arbeitsstipendium, das Berliner TänzerInnen und ChoreografInnen Recherchevorhaben und Weiterbildungen ermöglicht. Zu den ersten der bisher über 100 ausgewählten Stipendiaten gehören u.a. Ingo Reulecke, Ka Rustler, Thomas Lehmen, Bridge Markland, Be van Vark. Zu Gast bei dieser "NAH DRAN extended"-Ausgabe sind Stipendiaten des Jahres 2012.


// Katja Münker: Gehen // 


(Performance-Installation)


Seit 2011 befasse ich mich mit dem Gehen als choreografisches Material, als choreografische Praxis und Performance-Format. 2012 habe ich sowohl eine 2,5 monatige Alpenquerung unternommen, als auch im Rahmen des Tanzstipendiums das Gehen als somatisch-choreografische Methode untersucht. Im ada zeige ich Ausschnitte meiner Forschung und Performance-Praxis. "Im Gehen ist der Tanz schon vorhanden." und "Im Gehen ist Tanz direkt (mit)teilbar." sind Grundannahmen, die mich dabei begleiten.


/ Über den Künstler /

Katja Münker, Berlin, ist Tänzerin, Choreografin, Feldenkrais-Practitioner. Berufsausbildung als Physiotherapeutin, Feldenkrais-Ausbildung und Studium in Zeitgenössischem Tanz, (Kontakt-)Improvisation und Instant Composition. Mentorenbegleitung in choreografischen Prozessen durch Ingo Reulecke und Martin Nachbar. Künstlerische Solo-Arbeiten und Kooperationen u.a. mit Amos Hetz, Ingo Reulecke und Bergrecherche. Künstlerische Forschung zum Thema somatisch basiertes, künstlerisches Handeln. Kooperationen mit der Forschungsgruppe ästhetische Praxis und Verkörperung/HZT Berlin und AREAL_Artistic Research Lab Berlin. Regelmäßige Unterrichtstätigkeit und Konferenzbeiträge.




// Elpida Orfanidou & Juan Perno: Elpid'arc //


(Ausschnitte)


Elpida hat mit dem Tanzstipendium an einem Duett mit Juan Perno gearbeitet, das am 31. Oktober 2013 im HAU seine Premiere erleben wird. In NAH DRAN extended: Tanzstipendiaten ist ein Ausschnitt daraus zu sehen. Elpida Orfanidou und Juan Perno haben sich dazu entschlossen, sich in ein unmögliches Projekt zu stürzen: mit perfekter Mimik eines der eindrucksvollsten Werke der Filmgeschichte zu klonen, Carl Theodor Dreyers Stummfilm "Die Passion der Jungfrau von Orleans" (1928) mit Maria Falconetti in der Titelrolle."Elpid’arc" ist eine Film-Performance, in der sich Kino mit Theater zu einer alchemistischen Legierung vermischt; die Faszination resultiert aus dem unerwarteten Zusammentreffen des Mystischen mit dem Gewöhnlichen und Humorvollen.


/ Über die Künstler /

Elpida Orfanidou (GR) wurde in 1981 in Berlin geboren. Sie studierte Tanz/Choreografie in Athen, in Arnheim am ArtEZ (BA Choreografie), am Centre Choregraphique de Montpellier (ex.e.r.ce 2007) und in London (MA Performance Practice & Research 2008). Parallel zum Tanz schloss Elpida ein Klavier-Studium ab und machte einen Abschluss in Pharmazie. Ihre Tanz-Studien im Ausland wurden von der Staatlichen Stipendien-Stiftung Griechenland finanziert. Im Jahr 2009 erhielt sie das DanceWEB Stipendium beim Impulstanz Festival in Wien. Seit 2010 lebt Elpida in Berlin und entwickelt ihre eigenen Arbeiten alleine oder mit anderen Künstlern. Letzte Stücke waren "UNITED STATES", "ONE IS ALMOST NEVER", "PARROTS AT THE SEABED", "OF HIGH IMPORTANCE" und "SKETCH", präsentiert in Berlin, Potsdam, Zagreb, Vienna, Bratislava, Athen, Norwich, Stettin, Köln. Als Darstellerin hat Elpida u.a. mit Hermann Heisig, Gui Garrido, Tim Etchells, Mahela Rostek, Meg Stuart, Vlatka Horvat gearbeitet. Als künstlerische Assistentin hat Elpida mit Ioannis Mandafounis und May Zarhy kollaboriert für ihr Duett "PAUSING" (Modul Dance 2011). Zur Zeit arbeitet Elpida zusammen mit Juan Perno an dem Projekt "Elpid'arc" und mit May Zarhy am Duett "ARIA", das im März 2014 im Mousonturm (Frankfurt) Premiere haben wird.

Juan Perno erwarb einen BA in Philosophie an der Universidad Autónoma de Madrid (UAM) und einen Doktortitel in Ästhetik, Fotografie und Video an der Valencia University (UPV). Im Moment entwickelt er seine eigenen künstlerischen Arbeiten zum Konzept von Zeit und Appropriation in verschiedenen Formaten und Kontexten wie real-time Video, Live Cinema, Performance und Hybridprojekten, die auf der Interaktion von Online Medien und Offline-Aktionen in der Realität beruhen. Er lebt und arbeitet in Berlin und Madrid.


/ About the artists /

Elpida used the Tanzstipendium for working on a duet with Juan Perno that will premiere on October 31 at HAU, Berlin. In NAH DRAN extended: Tanzstipendiaten they present an excerpt of it. Elpida Orfanidou and Juan Perno decide to dive into an impossible venture: to perfectly mimic, to clone one of the most impressive works in the history of cinema, Carl Theodor Dreyer’s silent movie "La Passion de Jeanne d'Arc" (1928) starring Maria Falconetti. "Elpid’arc" is a film performance, in which cinema blends with theatre in an alchemic alloy; the fascination of it resides in the unexpected meeting of the mystical with the ordinary and the humorous.

Juan Perno holds a bachelor degree on philosophy in Universidad Autónoma de Madrid (UAM) and a doctorate in aesthetics, photography and video in the fine arts Valencia University ( UPV) with an published essay, Museology, Design and Video Art. Proposal Online cataloging. Currently developing his artistic work on the concept of time and apropiacionism in different formats and contexts as real-time video,live cinema, performance and hybrid projects that are based on the development of interactive participation from online media with offline impact on reality. He lives and works between Berlin and Madrid.




// Adam Linder: Venus Bitches //


(Video)


"Venus Bitches" arbeitet mit dem Format des Musikvideos, um ein Aufeinandertreffen des anspruchsvollen Tanzes in den neoklassizistischen Werken der 90er mit den Texten des Rap zu inszenieren. Linder nimmt ein Stück aus der Musik von "In The Middle Somewhat Elevated" und rapt darauf, während er physisch mit dem Erbe dieses Balletts flirtet. Der Track "Venus Bitches" wird Teil eines Albums sein, das Linder 2014 herausbringt und in dem er auf verschiedene berühmte Bühnenkompositionen rappt.


/ Über den Künstler /

Adam Linder macht Stücke, die ihren Background in Tanz und Choreografie haben. Seine letzten Arbeiten kreierte er auf Kampnagel Hamburg ("Cult to the Built on What", 2013), im Kunsthaus Dresden ("Several Costume Changes", 2012), in der Silberkuppe Berlin ("Ma Ma Ma Materials", 2012), bei Tanz im August Berlin ("A Hip Reconnaissance", 2012) und am Watermill Centre NY ("Dining at The Wilsons" mit Shahryar Nashat", 2011). Außerdem präsentierte er seine Arbeiten in der Halle für Kunst Lüneburg (2012), im Museum für Gegenwartskunst Basel (2013) und bei Liste Performances - Art Basel (2013). Linder arbeitet kontinuierlich mit dem bildenden Künstler Shahryar Nashat. Zusammen haben sie die Videos "The Rehearsal of Adam Linder" (2011) und "Factor Green" (2011) sowie die Performance "Buffing Judd" (2011) erarbeitet. Adam performte mit Michael Clark, Meg Stuart/Damaged Goods, The Royal Ballet und mit dem bildenden Künstler Pablo Bronstein. Seine Tanzausbildung hat er an der Royal Ballet School in London absolviert. Im Moment arbeitet Adam an einer Neuinterpretation der Ballet Russes Produktion "Parade", die im Oktober im HAU Berlin zu sehen sein wird.


/ ENGLISH /

"Venus Bitches" works with the format of the music video to stage a meeting between the high stakes dance of 90s era neo-classicism and the verbal address of Rap. Linder samples from the musical score of "In The Middle Somewhat Elevated" and raps on it, whilst physically flirting with the legacy of this ballet. The track "Venus Bitches" will be featured on a mixtape Linder will release in 2014 in which he raps on several significant musical compositions for the stage.


/ About the artist /

Adam Linder makes performances stemming from a background in dance and choreography. Recent works have been created for Kampnagel Hamburg ("Cult to the Built on What", 2013), Kunsthaus Dresden ("Several Costume Changes", 2012), Silberkuppe Berlin ("Ma Ma Ma Materials", 2012), Tanz im August Berlin ("A Hip Reconnaissance", 2012) and The Watermill Centre NY ("Dining at The Wilsons' with Shahryar Nashat", 2011). Additional performances have been presented at Halle für Kunst Lüneburg (2012), Museum für Gegenwartskunst Basel (2013) and Liste Performances - Art Basel (2013). Linder has an ongoing collaboration with visual artist Shahryar Nashat. Together they have worked on the videos "The Rehearsal of Adam Linder" (2011) and "Factor Green" (2011). And the performance "Buffing Judd" (2011). In the past he performed with Michael Clark, Meg Stuart/Damaged Goods, The Royal Ballet and visual artist Pablo Bronstein. And trained to be a dancer at The Royal Ballet School in London. Adam is currently working on a reinterpretation of The Ballet Russes production of "Parade" to be presented at HAU Theatre in Berlin in October.




// Günther Wilhelm: Wie ich mein Tanzstipendium verwendet habe // 


(Videobericht)


Günther Wilhelm war langjähriges Mitglied von VA Wölfl’s NEUER TANZ in Düsseldorf. Seit 2001 arbeitet er zusammen mit der bildenden Künstlerin Mariola Groener unter dem Label WILHELM GROENER. Mit einer Vorliebe für das Abseitige und Absurde verwenden sie in ihren Choreografien Elemente von Performance, Tanz und Installation. Die Stücke Vorgang benutzt, Paravent privé und Hotel Hassler wurden zur TANZPLATTFORM DEUTSCHLAND 2000, 2006 und 2010 eingeladen. Ab September nimmt er am Studiengang MA Choreography in Amsterdam teil.


[lng/msb]

Choreographie
Darsteller
Standorte
MCB
Reihe
Aufnahmedatum
Freitag, 04. Oktober 2013
Orte
Stadt
Berlin
Land
DE
Kamera
Diethild Meier
Länge
60 min
Schlagworte