Das Stück beginnt in der Gegenwart, 1990, dem Jahr der Uraufführung von Johann Kresniks choreographischem Theater „Ulrike Meinhof“. Die Protagonistin, eine ältere Frau im distinguierten Trench, geht durch den Abfall von Fast-food-Geschirr. Bald wird ihr gewaltsam ein Hamburger in den Mund gestopft, wird sie genötigt, an Faschingspolonaisen teilzunehmen. Angekommen im wiedervereinigten Deutschland. Auf drei Tänzerinnen verteilt Johann Kresnikdie Rolle der 1976 im Gefängnis Stuttgart-Stammheim gestorbenen Terroristin Ulrike Meinhof: Die des Jahres 1990 blickt am Ende des ersten Bilds auf die in der Zelle. Nach diesem Schwenk laufen die Lebensstationen der dritten Ulrike Meinhof ab, die zunächst als tippende und agitierende Journalistin ins Blickfeld kommt. Klaus Rainer Röhl, Andreas Baader, Gudrun Ensslin treten auf und mit Meinhof in Beziehung. Im letzten Bild, »Tod und Verklärung« genannt, schneidet sich Ulrike Meinhof mit einem Messer die Zunge ab. So mundtot gemacht, wird sie zwischen zwei Glasplatten gepresst.
—Klaus Kieser
Regie: Johann Kresnik
Bühne: Penelope Wehrli
Kostüme: Penelope Wehrli
Dramaturgie: Mario Krebs
Choreographie: Johann Kresnik
Susana Ibanez — Ulrike Meinhof (1990)
Amy Coleman — Ulrike Meinhof 2
Regine Fritschi — Ulrike Meinhof 3
Joachim Siska — Klaus Rainer Röhl
Gernot Frischling — Baader
Pearl Potts-Seppanen — Ensslin
In wechselnden Rollen: Susan Barnett, Pearl Potts-Steppanen, Christina Johnsen, Bettina Fricke-Macedo, Margaret Huggenberger, Jeffrey Seppanen, Harald Beutelstahl, Henry Bailey, Joachim Siska, Gernot Frischling, Thomas Lehnhart, Jean Chaize, Roberto Giovanetti, Rüdiger Künstedt, Maverick Quek
[lng/msb]
http://www.deutsches-tanzfilminstitut.de/?p=840 [27.04.2020]