Vom scheinbaren Verschwinden von Raum und Zeit.
Ingo Reulecke über „Eklipse“: „Das Tanzstück ist weitestgehend eine Art Ideensammlung und Auseinandersetzung zu mich bewegenden Themen dieser Zeit, dem Ausklang des 20. Jahrhunderts. Insbesondere Studien von Paul Virilio über sich verändernde Phänomene von Raum und Zeit gaben mir wesentliche Impulse. Die Begrenztheit des eigenen Körpers hinter sich zu lassen, den eigenen Erfahrungshorizont zu sprengen, sind immer aktuellere Träume. Die Grenzen von künstlicher und echter Realität verwischen. Es entstehen mehr und mehr synthetische Welten, aus kaum noch individuell identifizierbaren Sinnesreizen. Die Erschaffung einer neuen, kontrollierten Natur, frei von unangenehmen Zufällen und Virtual Reality ermöglichen es, den Körper ganz zu vergessen. Frauen können Mannsein ausprobieren und umgekehrt, Gelähmte im Cyberspace tanzen, fern lebende umarmt werden. Im globalen Dorf finden vorurteilsfreie Begegnungen statt, unabhängig von Hautfarbe und Äußerlichkeiten. Doch selbst wenn alles möglich scheint, bleiben Grenzen bestehen: die der menschlichen Vorstellungskraft und ihrer Schattenseiten. So liegen die Gefahren der 'schönen neuen Welt' in ihrer Manipulierbarkeit.“
TANZ: Vanessa Kienast, Lydia Klement, Britta Schönbrunn, Odile Seitz
CHOREOGRAPHISCHE ASSISTENZ: Britta Schonbrunn
SCHAUSPIELERIN IM VIDEO: Miriam Kohler
KLANGPERFORMANCE: Holger Herrmann
MUSIK: Axel Vent
BÜHNENBILD: Jens Reulecke, Götz Dihlmann
KOSTÜME: Chris Linere
LICHT: Götz Dihlmann
VIDEO: Jörg Sonntag
AUFZEICHNUNG: Theater am Halleschen Ufer | Berlin, 26. April 1997
[msb]
Powered by Froala Editor