Was ist der Raum? Leere? Hülle? Alles? In Riki von Falkens choreografischem Schaffen ist der Raum gleichzeitig wichtigstes Werkstück und Werkzeug. Er konstituiert die Basis von Wirklichkeit und Wahrnehmung; die Bedingung für Erfahrung, in und aus ihm entsteht Erinnerung. Ohne Raum kein Echo. Mit ihrer neuen Choreografie ECHO. IT'S JUST A TEMPORARY THING erarbeitet Riki von Falken das künstlerische Fazit mehrmonatiger Arbeitsaufenthalte in Malaysia. Im Frühjahr 2010 unterrichtet sie in Kuala Lumpur junge malaysische Künstler in zeitgenössischem Tanz und Choreografie. Sie beobachtet traditionelle malaiische, indische und chinesische Tänze ebenso wie die Kampfkunst Silat und entdeckt, dass ihr diese eigentlich fremden Formen der Aneignung von Raum merkwürdig vertraut erscheinen. In der Folge, beeinflusst auch von dem persönlich prägenden Raumerlebnis eines Erdbebens in Neuseeland, kreiert von Falken während eines weiteren Aufenthaltes eine zeitgenössische Choreografie für acht malaysische Tänzer, an der auch Naim Syahrazad mitwirkt. Mit dem jungen Tänzer und Choreografen entwickelt sich ein lebhafter künstlerischer Austausch. Syahrazad macht unter umgekehrten Vorzeichen eine sehr ähnliche Erfahrung wie die deutsche Choreografin: Auch ihm ist das scheinbar Fremde nah. Von Falkens choreografischerFokusderRaum-(er)forschung,dieabstrakte Kompositionstechnik und die Arbeit mit Wiederholungen lassen den malaysischen Künstler eine starke Affinität zu den eigenen Grundlagen empfinden. In ECHO. IT'S JUST A TEMPORARY THING kommen Riki von Falken und Naim Syahrazad wieder zusammen. Beide tragen ihre eigene Geschichte, alles schreibt sich in den Körper ein ' Phantasien, Gravuren, Positionen: Erinnerung. In der tänzerischen Auseinandersetzung aber überprüfen sie innere wie äußere Perspektiven und gestalten sie um. Aus individueller Reflexion entsteht der gemeinsame Raum: ein neues ECHO, eine neue Wirklichkeit. [Quelle: PR-Text & Abendzettel] hbg