Von und mit: Thomas Langkau und Yoshiko Waki
Die Premiere wurde gefördert durch den Fonds Darstellende Künste und das Bezirkskulturamt Pankow.
Eine Produktion von bodytalk in Koproduktion mit LOFFT.Leipzig.
Gefördert durch die Stadt Leipzig, Kulturamt.
Die Zwei von der Tanzstelle, das sind Yoshiko Waki und Thomas Langkau. Mit 20 auf der Suche nach der richtigen Ausbildung, mit 30 nach einem guten Job, mit 40 nach der verlorenen Zeit, mit 50 nach einer Perspektive und dem dazu passenden neuen Partner. Wer im Tanz eine Karriere geschafft hat, ist danach ' meistens ' geschafft. Wer, wie sie beide, den letzten Absprung verpasst hat, hat auch die letzte Landung verpasst. Wie hätten sie auch landen sollen? Als Animateur, Atemtherapeut, Theaterpädagoge, Leichenschausteller?
Er (53) und sie (46) hätten das kleine Sterben, ihren Bühnentod, längst bequem selbst inszenieren können, wenn sie nicht beharrlich auf ihre mageren sieben Jahre Vorrat bestanden hätte und meinte, sie müsse noch nicht sterben, solange er lebe. Er aber, groß geworden im Schutz und Schatten staatlicher Subvention, drehte weiterhin achtlos über die Bretter. Beide in der stillen Hoffnung, das große Sterben und das kleine fielen eines schönen Tages bei laufender Vorstellung unter dezentem Szenenapplaus der bezuschussten Audienz gemeinsam in den Orchestergraben. Sie sind, sie wissen es nicht, zwei Selbstdarsteller ohne Selbst. "Wir würden uns ja verändern wollen," sagt er. "Wenn er würde, ich würde ja auch," sagt sie. "Ich könnte ja zum Beispiel dies," sagt er. "Du könntest ja zum Beispiel das," sagt sie. "Wir könnten, wenn wir wollten ' und wir wollen." Vielleicht sind sie die, die sie waren. Vor 25 Jahren, als sie sich kennen lernten, hatten sie zu einer Bewegung angesetzt, die ausblieb. Beide sind sich sicher: Dieser ungetanzte Tanz sollte alles verändern. Wie auch immer, die Zwei von der Tanzstelle tanzen ' auf der Stelle…
Etwas über Yoshiko Waki und Thomas Langkau zu schreiben, beginnt häufig mit der Formel: "Es war einmal..." Jahrzehntelang standen sie auf der Besetzungsliste der Tanz-Märchenwelt ganz weit oben und erlebten alles - vom Covergirl in tanzaktuell bis zum Ballettdirektor am Stadttheater. Sie mussten nicht darauf warten, von der Muse geküsst zu werden. Sie waren Musen und küssten selbst. Wie gesagt: Was mit "Es war einmal" beginnt, endet häufig mit "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann tanzen sie noch heute" oder in diesem speziellen Fall ihrer "Märchen-Haft" mit "Und wenn sie heute nicht mehr tanzen, dann sind sie gestorben…"
Pressestimmen:
Kurz und gut, der Abend ist kurz und gut, nur eine Stunde geht die Vorstellung und fühlt sich wesentlich kürzer an. Ich fühle mich hinreißend unterhalten und finde, das muss man sich schon angesehen haben.
Leipzig Almanach, 13.9.2011
Forever young ist autobiographische Reflektion - und ein Tanzstück über die Unbarmherzigkeit der Zeit. Über den eigenen Körper, der nicht mehr so kann wie der Geist immer noch gern will. Choreographien zwischen Slapstick und Ekstase.
Leipziger Volkszeitung, 12.9.2011
Habe gestern die Premiere dieses Stücks mit bodytalk - das sind Yoshiko Waki und Thomas Langkau - gesehen und kann es nur empfehlen. Die Beiden wissen genau, wovon sie sprechen, tanzen und singen: Trotz Komik und Witz, bleibt einem das Lachen manchmal im Hals stecken. Das Thema ist zu lebensnah, um nur Spaß damit zu haben. Im Publikum sorgt es für interessante Regungen. Herzhaftes Gelächter bis betroffene Stille (je nach Altersklasse, wenn ich es recht beobachtet habe). Sehenswert…
MDR- Figaro, 9.9.2011
In "Forever Young" bringen Yoshiko Waki (46) und Thomas Langkau (53) ihre ganz persönliche Geschichte auf die Bühne. Dabei tanzen sie nicht nur, sondern sie sprechen auch über ihre Perspektivlosigkeit. Die Tänzer scheinen dem Problem des Alterns ratlos gegenüber zu stehen. Trotz dieser Ratlosigkeit ist "Forever Young" kein Trauerstück. Im Gegenteil, das Publikum hat viel gelacht. Das liegt daran, dass die Beiden sich dem Thema mit viel Ironie zuwenden.
Radio Mephisto, 11.9.2011
[Quelle: www.dock11-berlin.de]
hbg
Yoshiko Waki, Thomas Langkau