Die Choreografin und Tänzerin Antje Pfundtner setzt sich in ihrem neuen Ensemblestück mit dem Phänomen der Tarnung und Täuschung als menschliche Verhaltensweisen aber auch als Bestandteil der Bühnensituation im Tanz auseinander.
Wer das positive Bild bewahren will, das er im Laufe seines Lebens von sich, seinen Fähigkeiten und Zukunftsaussichten geschaffen hat, wird sich gegen Informationen schützen, die diese ungebrochene Lebensperspektive in Frage stellen. So liegt die Kunst des alltäglichen Überlebens in der Fähigkeit, im Spiel der Tarnungen und Illusionen den schönen Schein vom düsteren Abgrund zu unterscheiden.
Als Künstler auf der Bühne ist man ausgestellt, in exponierter Lage. Man findet keine Zuflucht, es sei denn man lügt. In welcher Situation gehe ich in Deckung? In welchen würde ich laut in Deckung rufen, um anzugreifen? Wofür schäme ich mich? Wo drückt sich diese Deckung im Körper aus? Der Ausweg ins Absurde oder in eine andere Welt, in andere Wesen, eröffnet uns viele Möglichkeiten unsere Mängel und Ängste zu desillusionieren und sie zu nutzen.
(gio)
Helena Golab, Silke Hundertmark, Johnny Lloyd, Antje Pfundtner, Olaf Reinecke