MEDIATHEK

Art des Projekts: EXECUTIONGROUND ist zeitgenössisches, experimentelles Tanztheater,das sich mit einem raumgreifenden Bühnenbild,Dia-Positivprojektionen und ungewöhnlichem Klangmaterial in den Kontext eines politisch hoch aktuellen Themas stellt.Der Bühnengrundriss besteht aus einer V-förmigen Anordnung aufgestellter Bauzäune,darin eine Windmaschine.Das Publikum sitzt,steht außerhalb der Zäune,hat so Einblick auf die „Hinrichtungsstätte“ und blickt zugleich hindurch auf die andere Seite,wo andere Zuschauer-am Zaun stehen.E.GROUND nimmt den Kontext zu aktuellen Hinrichtungsstätten auf,zu Gefangenen-und Auffanglagern und den in ihnen internierten Tätern und Opfern. Zu Randalen der Großtadtquartiere,deren Hochhausarchitektur wie vertikale Sackgassen scheinen.Der Gitarrist CASPAR BRÖTZMANN, bekannt durch seine Zusammenarbeit mit F.M.EINHEIT von den Einstürzenden Neubauten,nur mit den Möglichkeiten des Gitarrenverstärkers spielend, stellt die Musik.Der Tanz folgt den Regeln von Komposition, Improvisation und Dramaturgie. Modellcharakter: E.GROUND ist aus dem Blick des Theaters,wie auch dem der bildenden Kunst interessant,wie relevant.So konzipiert,sich dem gegeben Raum anpassend.Es spielen die Stilebenen des VANITAS-STILLLEBENS,ausgedrückt in den Dia-Positivprojektionen der Photographien von C.D.GEISSLER und durch die Symbolik des Bühnenbildes mit den Möglichkeiten des Tanzes, Bilder in Bewegung zu versetzen,in eine andere, poetische Ebene zu transformieren. Photographie,ihrem Wesen nach fixierend, bildet einen Gegenpol zum Tanz als flüchtige Kunst des Augenblicks. Tanz und Choreographie setzt sich durch gegen monolithisches Getöse extremer Verstärker-Einstellungen der E-Gitarre,ein Schweissgerät,das „weisse Rauschen“ der Windmaschine.Keine Konserve,sondern die tatsächliche,anwesende Körperlichkeit aller 3 agierenden Genres. (gio)