Art des Projektes:
Der Zwiespalt zwischen Rausch und Sinnsuche. Das Oratorium Rappresentazione di Anima e di Corpo v. E. Cavalieri, frühes Barock, wird kontrastiert mit Texten und Musik zeitgen. Künstler (Tagebuchtexte von K. Cobain, Songs von A. Winehouse u.a.). 6 Akteure, 2 Kinder (6-12J.), 2 Senioren (über 65 J.) und 2 Personen (um 40J.) entwickeln mit der Choreographin T. Maemura und dem Musiker K. Niggemann das Stück. Die Musik in ihrer Bearbeitung, Kontrastierung mit der Moderne spielt die zentrale Rolle. Ausdrucksstarke Bilder und Bewegungschoreographien, die Balance halten zwischen der Natürlichkeit der Darsteller und dem artifiziellen Ausdruck. Die zeitgenössischen Texte werden von den älteren Darstellern, die für unser heutiges Empfinden naiven Texte des Oratoriums von den Kindern gesprochen. Zusätzlich persönliche Texte der Darsteller. Im Mittelpunkt steht der Generationen übergreifende Aspekt, der Umgang mit der Vergänglichkeit. Die Fragen, die das Oratorium stellt, sind hochaktuell.
Modellcharakter:
ANIMA E CORPO ist ein innovatives, experimentelles Projekt. Ein barockes Oratorium mit wunderschöner Musik wird kontrastiert mit dem Lebensrausch, der Verzweifelung zeitgenössischer Musiker. Dies mit einer Besetzung durch verschiedene Alterschichten in spezifisch, sensibler Abstimmung durch Integration der unterschiedlichen Akteure mittels Musik, Schauspiel und Tanz. Der Sinn des Lebens wird in der heutigen Zeit vielfach ausgeklammert. In einen offenen künstlerischen Prozess mit Menschen dreier Generationen werden hier grundsätzliche Fragen des Menschseins thematisiert. Es gibt unzählige Informationen, wie unser Leben zu gestalten sei. Doch jenseits der vielen Lebensentwürfe, muss jeder Mensch für sich selbst lösen, wie er seine Seele definiert und wie er mit seiner Vergänglichkeit umgeht.
(gio)
Carsten Bender, Katharina Finke, Jürgen Hauck, Bernhard Heinrich, Katrin Heinrich, Ursina Hemmi, Hans-Werner Kahl, Irene Koenigsmann, Robin Landwehr, Anne Lümkemann, Marlene Schürmann