MEDIATHEK

Art des Projektes: Tanzprojekt für 5 TänzerInnen in Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Anton Lukas (D), dem Videokünstler Ief Spincemaille(B), der Musikerin Laura Konjetzky (D) und dem Bildhauer Peter Jacquemyn (B). Angeregt wurde diese Arbeit durch meine Faszination darüber, wie Menschen sich überall immer wieder einen Lebensraum schaffen. Wie in den merkwürdigsten, absurdesten und furchtbarsten Situationen und Orten, ein Lebensraum entsteht. Wie sich der Körper Zentimeter für Zentimeter Platz und die Berechtigung für den Raum erkämpft. Vielleicht ist dieser Tanz ein wenig wie das Leben auf einem Müllberg. Jeder Schritt in dieser Choreographie findet auf einem unebenen Untergrund statt, das heisst bei jedem Schritt muss sich der Körper neu formen und positionieren, er balanciert, fällt, verschwindet.Durch das nach unten abfallende Bühnenbild entsteht eine Dynamik des "immer-weiter-machens". Man kann diesen "Müllberg" herabschreiten wie eine Treppe und kommt dann doch nirgends an. Eine Art Sisyphustanz. Modellcharakter: Ein tänzerischer Versuch, wie sich Umgebung auf den Körper auswirkt, und die entstehende Kettenreaktion: die Umgebung, die den Körper beeinflusst, der die Bewegung und den Rhythmus formt, was sich auf den Zustand überträgt, und wieder den Körper verändert. Ich möchte den Tanz und die Bewegung von dem einzelnen, menschlichen Körper weg holen, und einen gesamten Körper, ein Objekt in Bewegung kreieren. Bewegungen, die auf Grund der Architektur festgelegten Wegen folgen, so wie der Körper im Alltag zum Beispiel der Architektur einer Stadt folgt und sich ihr anpasst.Die Bühne, ein in zwei Richtungen abfallender Treppen-Hügel.Die Zuschauer sitzen an zwei Seiten, an den beiden abfallenden Seiten des Bühnenbilds. Über Eck sitzend sehen sie den Raum auf unterschiedliche Weise.