DE
"Pulling Strings" ist eine Choreografie mit Objekten, die als Performance, Installation und Videoarbeit konzipiert wurde.
In der Theaterversion befinden sich auf der Bühne zahlreiche Gegenstände, die aus der Hinterbühne, der Künstlergarderobe, dem Techniklager und der Teeküche zusammengetragen wurden: Kabel, Mikrofone, Klebebandrollen, Kisten, Plastikeimer, eine Thermoskanne, ein Besen usw. An den Objekten sind Fäden befestigt, an denen die beiden Performerinnen (Eva Meyer-Keller und Irina Müller) ziehen. So setzen sie das Sammelsurium in Bewegung.
Dinge, die im Theater normaler Weise unsichtbar bleiben oder leidglich als Hilfsmittel dienen, werden zu Hauptakteuren. Und die Bühne, die eigentlich ein neutraler Raum zu sein hat, bekommt die Gelegenheit, ihre Eigenheiten zu offenbaren und sich selbst zu spielen. Was auf den ersten Blick ganz einfach daher kommt, entpuppt sich mit der Zeit als weitaus komplexer. Die Wahrnehmung der Betrachter wird zunehmend sensibilisiert, ihre Imagination geweckt.
Weiterentwicklung der Theaterversion: PACT Zollverein Essen, Frühjahr 2013 MDT Stockholm, Frühjahr 2013 Figurentheater Festival Perspectives Erlangen, Mai 2013 KunstenFestivaldesArts Brüssel, Mai 2013
Parallel zur Performance, die erstmals im HAU gezeigt und anschließend in verschiedenen Stationen weiterentwickelt wird, entstehen unter dem Titel "Pulling Strings" ortsspezifische Installationen für Galerien sowie eine Videoarbeit. Für die Installation nisten sich Eva Meyer-Keller und Irina Müller zwei bis drei Tage lang am jeweiligen Ort ein, schauen sich die Räume an und öffnen alle vorhandenen Schränke. Die Dinge, die sie dort vorfinden, werden dann an Fäden zum Tanzen gebracht.
Die Videoarbeit (in Zusammenarbeit mit Andrea Keiz und Irina Müller) ist eine Mikroversion des Projekts. Im Mittelpunkt stehen feine Bewegungen von ganz kleinen Dingen, wobei sich das Kameraauge in immer kleinere Details einzoomt. Ein Näh- kästchen öffnet sich, das Nähzeug entwickelt ein Eigenleben, Nadelkissen und Fadenspulen beginnen zu tanzen...
GB
"Pulling Strings" is a choreography of objects, which was designed as a performance, installation and video work.
In the stage version are on Zervos many objects which have been collected from the Hinterbühne, the Künstlergarderobe, the art warehouse and Teeküche: cables, microphones, tape rolls, boxes, plastic buckets, a thermos, a broom, etc. On the objects are thread-fastened to consider where the two performers (Eva Meyer-Keller and Irina Muller). So they set in motion the smorgasbord.
Things that remain in the theater normally invisible or suffering was like to serve as a tool are to main actors. And Zervos, which actually has to be a neutral space, gets the opportunity to reveal their idiosyncrasies and to play himself. What at first glance simply comes along, turns out to be much more complex with time. The perception of the viewer becomes increasingly aware of, caught their imagination.
[Quelle: Abendzettel]
isrr
Irina Muller, Eva Meyer-Keller