Eine Koproduktion von :Sabine Seume. Ensemble. und dem tanzhaus nrw Düsseldorf.
Eine Annäherung an das Thema Gewalt und ihre Hintergründe wagt die Choreografin und Tänzerin Sabine Seume mit ihrem Ensemble. Der 11. September, Erfurt, Moskau sind zutiefst prägende kollektive Erfahrungen unserer Vergangenheit, die ihr den Impuls für die Gefallenen Engel gaben.
In der Zusammenarbeit mit zwei Musikern und fünf Tänzern entsteht ein Stück über die Transformation erinnerter Bilder. Poetisch, kraftvoll, herausfordernd. Sabine Seume und ihr Ensemble verstehen Gefallene Engel als Anstoß sich den psychologischen Mechanismen der Genese von Gewalt und den unberechenbaren Ausbrüchen von Gewalt in ihrer Plötzlichkeit zu nähern. Gewalt erschüttert, Gewalt schafft Angst - und Gewalt fasziniert. Auch die Ambivalenz angesichts von Gewaltakten, die Heroisierung der Täter, die Tabuisierung einer „Ästhetik“ von Gewalt ist ' künstlerisch umgesetzt ' Thema dieses Stückes.
Über eine subtile Transformation erinnerter Bilder, die Schaffung ungewöhnlicher Klangräume und Bewegungsformen beschreiten die 7 Ensemblemitglieder neue Wege; Auf den Spuren kulturell geprägter Wahrnehmungsmuster.
An Bungeeseilen schwingen die Tänzer durch den Raum, Gefallene Engel auf einem Planeten, den sie zu begreifen suchen ' zwischen Selbstverlorenheit und Macht. Auch die Live-Musik von Yann Keller und Isolde Hermanns sowie das Bühnenbild von Sabine Seume bedienen sich assoziativer Elemente zum Phänomen Gewalt: brodelnde Farbszenarien, ungewöhnliche Klänge, mal aufrührerisch an die Grenzen der Erträglichkeit gehend, mal leise, sphärisch aber dennoch unmittelbar.
[whu]