INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-5782

The You Show

Beschreibung

In vier Episoden erzählt «The You Show» Geschichten von Annäherung und Einsamkeit, Sehnsucht und Individualismus; Crystal Pites feiner Witz verbindet sich mit einer luziden Diagnose von entfremdeten Beziehungen. Im Minenfeld der Zwischenmenschlichkeit ändern sich die Verhältnisse übergangslos von zart zu hart. Einer wird zur Marionette, zum bespielbaren Instrument als Spiegelbild des Eigenen. Behutsam tasten Yannick Matthon und Cindy Salgado sich an, doch schon zerklirrt auf der Audioebene Glas, flackern Scheinwerfer blitzartig auf, während das verhinderte Liebespaar zuckend zu Boden geht und im Gedächtnis eine weitere hypnotisierende Anfangserklärung nachhallt: «This is you, falling.» Wenig später fällt auch ein mit rotem Cape aufgerüsteter Superman (Jermaine Maurice Spivey) tief, der auf den Schlachtfeldern des Alltags gegen die bad guys antritt, zu Hause aber wenig zu sagen hat. Mit ihrer kraftvollen, präzisen Tanzsprache entwirft Crystal Pite ein Spiegelkabinett des Eigenen, in dem der andere zum manipulierbaren Gegenspieler wird, sein Fremdsein verstoßen oder gewaltsam integriert. Bei allem dunklen Aberwitz ist «The You Show» eine zärtliche Umarmung, die danach trachtet, den Zuschauer zu überwältigen, ihn restlos auf ihre Seite zu ziehen mit Lichtspielen und rauschenden Sounds, Zitaten von Comicstrip bis Kampfkunstfilm und einer unverhohlenen Lust am Technischen. Nun stellt sich aber Identifikation nicht her, nur weil sie offensiv eingefordert wird, vielmehr braucht sie Anschlusspunkte, poröse Stellen als Abstoßorte fürs eigene Suggestionsvermögen. Crystal Pite aber stellt eine lückenlose, glatte Oberfläche her, die genau dies verunmöglicht. Dabei könnte sie das, was sie erzählen möchte, durchaus mit reduzierteren Mitteln tun, verließe sie sich nur mehr auf die Fähigkeiten ihrer neun durchweg grandiosen Tänzer. So aber wird das Stück zu einer allzu offensiven Umarmung, die auch das Publikum mächtig manipuliert und seine Zuschaufreiheit kassiert, um ihm Gefühle zu entkitzeln. [Quelle: http://www.kultiversum.de/Tanz-tanz/Mousonturm-Frankfurt-crystal-pite-the-you-show.html] 

Making use of slow motion, pauses and flashbacks, Crystal Pite has forged a kaleidoscopic piece where the image of love is shattered by its own reflection. A banal marital incident becomes a battle of the titans, as a couple’s breakup is told by voiceover narration. The atmosphere is unreal, fantastical; the nine dancers astounding. A perfect alchemy of movement, sound and lighting stimulates the spectator’s imagination. She pulls them into the very heart of the action, making the audience itself the subject of The You Show. The Vancouver choreographer combines humour and sensitivity in a series of short, contrasting pieces. Her heightened sense of theatricality shifts from lyricism to hilarious outbursts presented comic book style. Moving from tension to release in half a second, she breaks down the movement with organic gestures that convey both the vulnerability of the characters and the incredible power of the human machine. Both serious and playful, it is an outstanding piece. [Quelle: http://www.fta.qc.ca/en/shows/2011/the-you-show] 

isrr

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Choreographie
Darsteller
Musik
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Mittwoch, 03. November 2010
Orte
Stadt
Frankfurt am Main
Land
Deutschland
Länge
120 min