Yvonne Rainer schuf mit ihrem Solo "Trio A" (1966) ein außergewöhnliches Solo, in welchem sie die ästhetischen Ziele des Postmodernen Tanzes manifestierte. "This Meaning" untersucht, ob ihr Solo heute noch eine Relevanz/Bedeutung hat und konfrontiert es mit der "Youtube Ästhetik". In ihrem Solo erforschte Yvonne Rainer die Dynamiken der Wiederholung und das Spiel mit choreografischen Phrasen. Die Bewegungen entstanden aus Aufgaben orientierten Aktionen. Interaktion mit den Betrachtern wurde bewußt vermieden. So blieb jeglicher Augenkontakt und Ausrichtung des Gesichtes zum Betrachter aus. Das Solo gilt als Paradigmata des Postmodernen Tanzes, eine Stilrichtung, die beweisen wollte, dass jeder Mensch ein Tänzer ist und jede Bewegung der Teil eines Tanzes! Durch die Rekonstruktion ihres Tanzes möchte ich auf die Beziehung zwischen Vergangenem und Zeitgenössischen hinweisen, auf die Frage nach der Identitätsbildung. Ich entwickle meine eigenes geschichtliches Bewusstsein, um nicht irgendeinen offiziellen Kanon zu folgen. Gerade in Betrachtung der Entwicklung des globalisierten Marktes für Zeitgenössischen Tanz, scheint die Entwicklung eines historischen Bewusstseins fast schon wie ein Widerstand gegen den globalen Ästhetisierungsprozeß zu sein.
[Quelle: ada Studio Abendzettel]
isrr
Maik Riebort