»Sueur des Ombres« (Schweiß der Schatten)
Schweiß fließt immer dann, wenn Anstrengung gefordert ist, wenn Gedanken vorbeifliegen wie Licht, das
dahinflieht, um einen riesigen Raum zu erhellen. Er fließt aber auch, wenn man an gar nichts mehr denkt,
wenn man sämtliche Aktivität einstellt. Was bleibt, sind Spuren, die sich nur schwer ausradieren, tilgen,
verarbeiten lassen. Manchmal ist das eine Warnung vor etwas; vor Dingen, die uns in „kalten Schweiß“
ausbrechen lassen. Das Stück unternimmt mit neuen Tänzern und Tänzerinnen ein weiteres Mal eine
Erkundung des Körpers, einen Versuch, ein Bild zu einem grundsätzlichen Thema zu entwerfen, das
jedoch nicht alle Beteiligten unbedingt aus eigener Erfahrung kennen. Es ist ein Entwurf von Realität in
abstrakter, imaginierter Form auf der Basis von mitgeteilten Realitäten, von Geschichten, die wir über uns
erzählen können oder die wir von anderen gehört haben. Wir erzählen im Tanz von unserer Realität, von
unseren Wünschen, Bedürfnissen (auch wenn nicht auf alles eine Antwort gegeben werden kann), von
unserer Wahl ...
Musik ist die Bestimmungsgröße für den Wandel verschiedener Aspekte einer Kultur: Wie singen wir, wie
tanzen wir in der Welt von heute? Cie. 1er Temps
“In the womb of the souvenir, the memory intensifies, no-one wants nor wishes to return to the vats of
souvenirs often so difficult to spill. People talk about it as they would have seen a film, they speak about it
as if it was an old story, even if it has just happened. You have to accept the painful perspiration to be
able to talk about it. Here, what is not said is known, and what is said should be accepted, what is
accepted is not necessarily what is in the thought, even more serious is to dare to think about it.”
Andréya Ouamba
(Quelle: TiA Abendzettel)
isrr
Horten Adjovi, Marcel Gbeffa, Aïcha Kaboré, Francia Louzolo, Fanny Mabondzo, Momar Ndiaye