INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-5530

Halt mir meinen Platz frei, bis ich anders wieder da bin

Beschreibung
Noch immer wüten Angela Schubot und Martin Clausen als TWO FISH tanzend und sprechend auf der Bühne. Nur selten sieht man sie gemeinsam in einem ihrer Stücke, doch sie halten sich stets gegenseitig einen Platz frei bis der andere anders wieder da ist. Wie schon in ihrer Produktion „Walking my Dragon“ treffen auch in „Halt mir meinen Platz frei...“ Tänzer und Musiker aufeinander. Die Band Formelwesen mischt die unterschiedlichsten Musikrichtungen wie Experimental Rock, Ambient, HipHop und Jazz. Durch Live-Sampling mit Hilfe von Loop- und Effektgeräten sowie durch psychedelische Videoanimationen entsteht daraus ein Sounddesign, bei dem am Ende niemand mehr sagen kann, wo die Sounds herkommen: von der Leinwand, aus dem Computer, aus den Instrumenten oder Effektgeräten. Passend zu dieser Soundscape lassen Angela Schubot und Martin Clausen ihre Sicht auf Erfahrenes aneinander schwappen, indem sie ihre menschlichen Abgründe ausloten. Als Mischwesen aus Mann, Frau und Tier, also als monströse Irrlichter verhandeln sie Möglichkeiten des Wandels und der Veränderung. Beim Handeln, Ertragen und Geduld haben machen sich unsere Vorstellungen davon bemerkbar, wie oder was sich etwas wandelt. Auch in uns. Wie ist dessen Einfluss auf uns? Haben wir selbst Einfluss auf etwas oder nicht? Gerne finden wir mechanische Analogien, mit denen wir versuchen, Vorgänge adäquat zu beschreiben, eine vorauseilende Bankrotterklärung. Ein Neustart ist nötig, wir werden zwischen Interessen zerrieben. Darüber wie Entwicklung oder Erziehung funktionieren, scheiden sich die Weltbilder. Vor diesem Hintergrund erscheint die Trennung körperlicher und sprachlicher Vorgänge von TWO FISH als Ent-Klebung miteinander verwechselter und irrtümlich aufeinander bezogener Welten. Welche Gewalten gehen mit Veränderungen einher? Was bewirken sie? Wann ziehen sich Dinge zurück oder verfälschen sich durch Beobachtung? „Der Sinn des Lebens ist vermutlich das Leben selber. Ich kann doch nicht noch einen anderen Sinn da drunter legen, der dann was anderes wäre als das Leben selber, das ist vermutlich zu viel des Guten.“ In ihrem letzten Stück als TWO FISH wenden sich Angela Schubot und Martin Clausen in HALT MIR MEINEN PLATZ FREI, BIS ICH ANDERS WIEDER DA BIN dieser Ambivalenz des Wandels zu. Als Partner für Fragen, wie sich die Gegenwart innen drin anfühlt, haben sie die Berliner Band FORMELWESEN eingeladen. Als Mischung aus Band und genreübergreifendem Kunstprojekt befinden sich FORMELWESEN auf einer Suche, die nicht nötig hat, zu unterschiedlichen Zeiten Gefundenes hinter sich zu lassen. Die Soloarbeit "notes on the future of danse" von Rosalind Crisp für Angela Schubot war eine erste Recherchephase mit Präsentation im Rahmen des Festivals "Perfect Wedding" in den Uferstudios ein künstlerischer Zwischenschritt für die Entwicklung von "Halt mir meinen Platz frei, bis ich anders wieder da bin". (Quelle: HAU Abendzettel)
Gruppe / Compagnie / Ensemble
Choreographie
Darsteller
Angela Schubot, Martin Clausen
Standorte
MCB HZT
Aufnahmedatum
Samstag, 05. März 2011
Orte
Stadt
Berlin
Land
Deutschland
Kamera
Walter Bickmann
Länge
106 min