INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-5209

Alte Liebe

Autorenschaft
Beschreibung

Time is the measure of tradition and also of its discarding. The dance careers of our four protagonists have long since ended, but the bodies and the passions have remained. Now they return to the stage dancing. Technical perfection can no longer be the goal. With their current knowledge, their experiences, their bodies, they question their passion reserved for young bodies. They question their content, they play with it, they question themselves. They take the risk of creating a different, new space for themselves, for their expression, for their passion. And they risk failing at it, the (own) standards are high. In the end, this "What am I doing with myself and this body?" also means: "What is left of me?"


The idea for the piece "Alte Liebe" (Old Love) came about during the search for a theme to which both choreography and direction could have an equally exciting approach. We came across the ballet "Elective Affinities" by Tom Schilling through the literary model of Goethe's Elective Affinities and thus found a basis. We want to apply the principle of elective affinity borrowed from chemistry to our material: Goethe's text, Tom Schilling's choreography, the retired bodies of the old dancers trained in and for a past time, their present experience. The paths are improvisation, association, biographical material, memories and work experiences, the contradiction between private and public body. The situation on stage is decisive, women and chorus, old and young, experiment and abundance of material. The focus is on the women, their experiences of a dancer's life, it's like a glimpse into a workshop where tired, worked-out bodies lace up their shoes once more, it's work. The chorus on the other side is a mouthpiece of non-experience. The situation is classical, its rigidity dissolvable when the chorus starts to move, to be set in motion. In its inability to dance, in its inability to be a woman, the chorus is virginal, in its youth, in its power, it is violent.


/ PRODUCTION /


Alte Liebe
Theater - Dance - Project by  Britta Pudelko and Stephan Müller for 4 ballerinas over  60 and a choir of young men


CONCEPT | DIRECTOR
Britta Pudelko, Stephan Müller


PERFORMANCE
Liz King, Elke Kube, Sylvia Sadowski, Barbara Voß-Kindt, Andreas Brockmeyer, Malte Draeger, Koray Gültekin, Benjamin Krause, Florian Lenz, Moses Leo, Christian Müller, Sebastian Reich, Alexander Schmidt, Carsten Stier, Marko Uebel, Richard Henschel


MUSIC ARRANGEMENT | LIVE-MUSIC
Meik Schwalm


COSTUMES
Nina Gundlach


LIGHT-DESIGN
Benjamin Schälike


DRAMATURGY | PRODUCTION
Gabi Beier



Premiere 25.11.2010 Dock 11 in Berlin | funded by  Hauptstadtkulturfonds 2010






// DEUTSCH //


Zeit ist das Maß der Tradition und auch ihrer Verwerfung. Die Tanzkarrieren unserer vier Protagonistinnen sind schon lange zu Ende, die Körper und die Leidenschaften sind geblieben. Jetzt kehren sie tanzend auf die Bühne zurück. Technische Perfektion kann das Ziel nicht mehr sein. Sie befragen mit ihrem heutigen Wissen, ihren Erfahrungen, ihren Körpern ihre den jungen Körpern vorbehaltene Leidenschaft. Sie befragen ihren Inhalt, sie spielen damit, sie befragen sich selbst. Sie gehen das Risiko ein, sich einen anderen, neuen Raum zu schaffen, für ihren Ausdruck, für ihre Leidenschaft. Und sie riskieren, daran zu scheitern, die (eigenen) Maßstäbe sind hoch. Dieses „Was mache ich mit mir und diesem Körper?” heißt am Ende auch: „Was bleibt von mir übrig?”


Die Idee für das Stück „Alte Liebe“ entstand bei der Suche nach einem Thema, zu welchem für Choreographie wie auch Regie ein gleich spannender Zugang besteht. Über die literarische Vorlage von Goethes Wahlverwandtschaften sind wir auf das Ballett „Wahlverwandtschaften” von Tom Schilling gestoßen und hatten damit eine Grundlage gefunden. Wir wollen das der Chemie entlehnte Prinzip der Wahlverwandtschaft auf unser Material anwenden: Goethes Text, Tom Schillings Choreographie, die in und für eine vergangene Zeit trainierten, sich im Ruhestand befindenden Körper der alten Tänzerinnen, ihre heutige Erfahrung. Die Wege sind Improvisation, Assoziation, biographisches Material, Erinnerungen und Arbeitserfahrungen, der Widerspruch zwischen privatem und öffentlichem Körper. Maßgebend ist die Situation auf der Bühne, Frauen und Chor, alt und jung, Experiment und Überfluss an Material. Im Zentrum stehen die Frauen, ihre Erfahrungen aus einem Tänzerinnenleben, das ist wie ein Einblick in eine Werkstatt, in der müde, ausgearbeitete Körper nochmals die Schuhe schnüren, es ist Arbeit. Der Chor auf der anderen Seite ist ein Sprachrohr der Nicht-Erfahrung. Die Situation ist klassisch, ihre Starre auflösbar, wenn sich der Chor in Bewegung setzt, in Bewegung gesetzt wird. In seinem Unvermögen zu tanzen, in seinem Unvermögen, eine Frau zu sein, ist der Chor jungfräulich, in seiner Jugend, in seiner Kraft ist er gewalttätig.


/ PRODUCTION /


ALTE LIEBE

Theater - Tanz - Projekt von Britta Pudelko und Stephan Müller für 4 Ballerinen über 60 und einen Chor von jungen Männern



KONZEPT | REGIE
Britta Pudelko, Stephan Müller


PERFORMANCE
Liz King, Elke Kube, Sylvia Sadowski, Barbara Voß-Kindt, Andreas Brockmeyer, Malte Draeger, Koray Gültekin, Benjamin Krause, Florian Lenz, Moses Leo, Christian Müller, Sebastian Reich, Alexander Schmidt, Carsten Stier, Marko Uebel, Richard Henschel


MUSIKARRANGEMENT | LIVE-MUSIK
Meik Schwalm


KOSTÜME
Nina Gundlach


LICHT-GESTALTUNG
Benjamin Schälike


DRAMATURGIE | PRODUKTION
Gabi Beier



Premiere 25.11.2010 Dock 11 in Berlin | Gefördert durch Hauptstadtkulturfonds 2010






[msb]

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www.britta-pudelko.com
Regie
Dramaturgie
Darsteller
Kostüm
Musik
Licht
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Freitag, 26. November 2010
Orte
Stadt
Berlin
Land
Deutschland
Kamera
Andrea Keiz
Länge
63 min