Ein Zombie erscheint als lebender Toter, nachts auf dem Friedhof, voller Blessuren und vom Leben gezeichnet. Archive wiederum sind Bestände aus einer vergangenen Zeit, die den Lebenden erhalten bleiben sollen. Eine Sammlung, die ehemaliges aufbewahrt und in der Zeit ihre Form wechselt.
Anarchiv #1: I am not a zombie von und mit Kattrin Deufert, Jeroen Peeters, Thomas Plischke und Marcus Steinweg stellt sich – wie es der Titel bereits ankündigt – nicht der Erwartung nach einem Lebenszeichen. Hier wird nicht der Tote zum Leben erweckt und keine Vergangenheit aufgestaut, sondern lebendigen Vergangenheiten eine Zukunft gegeben.
Anarchiv #1: I’m not a zombie ist ein Pfad durch die widerspenstige Landschaft der eigenen Archive, die aus unlesbaren Notizen, gelöschten Videotapes, verblassenden Erinnerungen und aus Körpern mit Spuren und Tätowierungen bestehen und schlägt konzeptuelle Szenen, Topologien und Texturen als Partituren vor. Sie können von dem zwielichtigen Ort der Vergangenheit, der die Gegenwart verfolgt, leises Gemurmel und Sätze hören, wie „Do you exchange blood for language?“, “Clothes make the man”, “Ça a toujours recommencé” oder „I am not a zombie!“
Somit ist die Aufführung von Anarchiv#1: I am not a zombie eine Formulierung aus der Lebhaftigkeit der eigenen Arbeit heraus, Ausdruck einer Unruhe und Neugier, einer Genauigkeit im Ungewissen der eigenen Arbeit.
Anarchiv #1: I am not a zombie ist eine Einladung, diese imaginäre Welt zu betreten. Es gibt dort viel zu entdecken: horchen Sie auf!
Von und mit: deufert + plischke, Jeroen Peeters und Marcus Steinweg
Kostüme: Sasa Kovacevic
Produktion: Barbara Greiner
Dank an: Susanne Bentley, Jos Indesteege, Edy Poppy, Marialena Pouskouri, Jan Ritsema und Lucie Tuma
Der Soundtrack enthält u.a. den Titel “Mozart Ballet” von Frank Zappa aus dem Album You Can’t Do That On Stage Anymore. Vol 5.
Anarchiv#1: I am not a zombie doesn’t aim to bottle up the past, nor to awaken the dead. Instead, the genealogies of living materials, traces and memories that make up their respective oeuvres are being explored, reformulated and given a future. Anarchiv #1: I’m not a zombie is a journey through the unruly landscape of one’s own archive, scattered with illegible scraps, defunct videotapes, fading memories, marks and tattoos covering the body. Listening closely, one can still hear a subtle muttering from the twilight zone of the past, haunting the present.
Departing from the work’s effervescence, Anarchiv #1: I’m not a zombie proposes conceptual scenes, topologies and textures. As scores waiting to be actualised time and again, they are an expression of restlessness and curiosity, and a quest for precision in the uncertain. Anarchiv #1: I am not a zombie is an invitation to enter this imaginary world, rich with things to be discovered: prick up your ears!
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