Seit wir Begriffe wie “die Seele” ablehnen, ist unser Verhältnis zum Körper wirklich kompliziert geworden. Emotionale Vorgänge sind nach wie vor Teil unseres Alltags, aber wir haben rational-medizinische Erklärungsmöglichkeiten dafür gefunden. Wenn das so ist - diese Frage stellt sich -, wo genau findet sich dann unsere Identität? Welche Rolle spielt sie eigentlich? Zweifelsohne
heben wir uns durch unsere Identität von formloser Masse ab. Wenn wir also annehmen, dass unsere Identität sich aus unserem Körper und allem darin Befindlichen zusammensetzt, wo ist dann die Grenzlinie zwischen dem rein physiologischen Teil unseres Körpers und dem anderen ' dem, der die Identität enthält? „Ich“ ist verdinglicht worden, oder ' umgekehrt ' Dinge konstruieren „Ich“. Wie auch immer man diesen Prozess nennen mag, er bietet eine hervorragende Grundlage zum Experimentieren ' und zum Konsumieren auch.
(Quelle: Programmheft)
Master auf DV-3982
Ramona Nagabczynska