Die vierteilige ARTE-Tanzdokumentation "Bodytalk" eröffnet einen unmittelbaren Einblick in das Wesen des Tanzes, der immer auch Geschlechter- und Gesellschaftsverhältnisse widerspiegelt. Neben dem erotischen Aspekt, wie subtil oder augenfällig er sein mag, geht es zugleich um die Geschichte sowie die sozialen Aspekte der Tanzform. Und natürlich geht es um das Vergnügen am Tanz selbst, der in jeder Folge von Meistern des Fachs dargeboten wird.
In der ersten Folge begibt sich ARTE in das Berliner Staatsballett und folgt der jungen Primaballerina Polina Semionova auf die Bühne und hinter die Kulissen - auf der Suche nach der Erotik des klassischen Balletts.
Die Erotik des klassischen Balletts? Eine ungläubige Frage zum Auftakt der Sendereihe. Tatsächlich: Das klassische Ballett steckt voller Erotik, auch wenn das Publikum heute den Vorhang der Zeit vehement beiseite ziehen muss, um dies zu erkennen. Im klassischen Handlungsballett erfüllte sich die echte Liebe erst im Jenseits, im Diesseits trieben politisch unkorrekte Orientalen ihr lüsternes Unwesen - sehr zum Ergötzen des Publikums.
Die erste Folge von "Bodytalk" begleitet die junge Primaballerina Polina Semionova vom Berliner Staatsballett beim Schmachten und Werben auf der Tanzbühne, fragt, woher man eigentlich weiß, wie attraktive Tänzerinnen auszusehen haben, und überlässt den Zuschauer dem charmanten Plauderer Robert Carter, der die Frage der Geschlechter auf seine Art beantwortet hat - indem er, wie die ganze Kompanie Trockadero de Monte Carlo, Frauenrollen tanzt und damit das klassische Ballett einem Szene-Publikum zugeführt hat.
Wo immer sich Körper zu Rhythmus und Melodie bewegen, ist Erotik im Spiel: offensiv in den brasilianischen Sambaschulen, sublimiert und "kultiviert" beim klassischen Ballett, alleiniger Zweck beim Striptease, augenfällig im Hip-Hop - so sehr, dass die jüngste Generation genug davon hat: Der Breakdance der "Krumper" scheint mit seiner kantigen Virtuosität dem Körper jede Erotik auszutreiben - und gilt gerade deshalb als unglaublich sexy.
In zunächst vier Folgen präsentiert "Bodytalk" Tänzer, Choreografen oder Kompanien, stellvertretend für jeweils eine Tanzkultur. In einer Mischung aus Tanzszenen, Dokumentation und Reportage stehen dabei Protagonisten im Mittelpunkt, die unterschiedliche Facetten einer Tanzform repräsentieren. So trifft die Primaballerina Polina Semionova auf Robert Carter, der als Mann klassische Frauenrollen tanzt (Folge: "Bodytalk - Die Erotik des klassischen Balletts"). Bürgerschreck Dave St-Pierre, dessen Tänzerinnen es auf der Bühne mit Schokoladenkuchen treiben, wird Burlesk-Tänzern gegenüber gestellt, die oft aus dem Porno-Gewerbe kommen (Folge: "Bodytalk - Die Erotik des nackten Tanzes").
(Quelle: www.arte.tv)
Teil 1 Erotik des klassischen Balletts auf DV-3976
Teil 2 Erotik des Hip-Hop auf DV-3449
Teil 3 Erotik des nackten Tanzes auf DV-3680
Teil 4 Erotik des Latin auf DV-3450
Ballets Trockadero de Monte Carlo, Polina Semionova, Robert Carter