Buch: Theophile Gautier
Buch: Jean Coralli
Bühnenbild: George Wakhevitch
Choreographie: David Blair
Inszenierung: Hugo Niebeling
Musikalische Leitung: John Lanchberry
Orchester: Deutsche Oper Berlin
Tänzer: American Ballet-Theatre
"Giselle" verarbeitet ein für die Romantik charakteristisches Thema: Die Sage von den "Wilis", den Seelen jener unberührten Mädchen, die an der Verzweiflung über eine betrogene Liebe gestorben sind und keine Ruhe finden können. "Giselle" von Adolphe Adam ist eines der bekanntesten und beliebtesten klassischen Tanzwerke und seit seiner Pariser Uraufführung (1841) eines der meist gespielten großen Ballette des vergangenen Jahrhunderts. In Paris ist es immer im Spielplan geblieben. Seit den 30er Jahren unseres Jahrhunderts trat es über London seinen Siegeszug in Amerika an. Anna Pawlowa, Tamara Karsavina, Galina Ulanova, Margot Fonteyn u. a. waren berühmte Vertreterinnen der Titelrolle. In der Handlung des Balletts ist ein für die Romantik charakteristisches Thema verarbeitet: Die gespenstische Sage von den "Wilis", den Seelen jener unberührten Mädchen, die - schon zu Lebzeiten von der Lust am Tanz besessen - an der Verzweiflung über eine betrogene Liebe gestorben sind. Nachts steigen diese unerlösten Geisterwesen gemäß einem ihnen auferlegten Gesetz aus den Gräbern und nehmen Rache an denen, die sie in den Tod getrieben haben: In unwirklicher Schönheit treten sie ihrem früheren Geliebten gegenüber und verführen ihn zu einem furienhaften Tanz, der erst mit dem letzten Atemzug des tödlich erschöpften Opfers endet. Die schöne, lebenslustige Bauerntochter Giselle ist von der Lust am Tanz gepackt. Eines Abends kommt der junge Herzog Albrecht in bäuerlicher Verkleidung ins Dorf. Obwohl Giselle bereits mit einem Burschen ihres eigenen Standes befreundet ist, wendet sie sich Albrecht zu. Sie weiß nicht, dass der junge Herzog, dem sie ihre Liebe schenkt, bereits verlobt ist. Erst als Albrechts Braut eines Tages mit einer Jagdgesellschaft ins Dorf kommt, erfährt Giselle von dieser Verbindung. Gleichzeitig trachtet der in seiner Eifersucht getroffene Bauernbursche, Giselles früherer Freund, dem Herzog nach dem Leben, ein Duell steht bevor. An dieser doppelten Bedrängnis verzweifelnd, nimmt sich Giselle das Leben. Erschüttert sucht Albrecht das Grab der toten Geliebten auf. Giselle kann sich nicht dem Gesetz der Wilis, zu denen sie durch ihren Tod gehört, entziehen und verführt Albrecht zu unheilvollem nächtlichen Tanz. Da sie ihn aber immer noch liebt, tanzt sie mit ihm nicht bis zu seinem Erschöpfungstod, sondern schenkt ihm, ihrer Rache entsagend - das Leben.
(Quelle: ZDF Theaterkanal)
Carla Fracci, Eric Bruhn, American Ballet-Theatre