Der Titel verspricht ein Märchen ' ein realistisches. Das Stück handelt von der Not, in einer falschen Haut zu leben, und von der Sehnsucht und Angst, sie abzustreifen. Eine Geschichte, die in der Kindheit beginnt, wenn einem die falschen Häute übergestreift werden. Später sind einem die eingelernten Rollen längst ins Fleisch gewachsen. Man breitet den Karriereteppich aus und tröstet sich mit kurzfristigen Erfolgen. Das täuscht über die Verluste nicht hinweg.
Wo ist das Kind, das man einmal war? Gegen das Verschwinden in der Zeit hilft die Erinnerung: an die märchenhaften Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat.
„Wo ist das Kind, das ich gewesen,
/ ist es noch in mir oder fort?
/ Weiß es, dass ich es niemals mochte
/ und es mich auch nicht leiden konnte?
/ Warum sind wir so lange Zeit
/ gewachsen, um uns dann zu trennen?
/ Warum starben wir denn nicht beide,
/ damals, als meine Kindheit starb?
/ Und wenn die Seele mir verging,
/ warum bleibt mein Skelett mir treu?
(Pablo Neruda, Buch der Fragen)