Auch die schönsten Momente vergehen. So gerne wir uns auch an etwas erfreuen, können wir es doch nicht festhalten. Insofern hängt jeder Freude und jedem Glück die Trauer ihrer Vergänglichkeit an. Wie nie zuvor in der Geschichte haben sich heute die Menschen der Jagd nach Glück verschrieben, können es aber effektiv weder verlängern noch optimieren. Grenzenloses Glück ist uns nicht vergönnt. Aber wie entfliehen wir unserem Leiden? Das Stück ist nicht die Antwort darauf, sondern der Versuch, den Zustand einer Frau zu zeigen, die auf der Suche nach den Grenzen ihrer Realität ist. Bei dem bisweilen krampfhaften und sich wiederholenden Versuch, einen Zustand permanenten Glücks aufrechtzuerhalten, kann eben noch empfundene Freude schnell in Aggression und Schuldzuweisungen umschlagen. Es geht um die bedingungslose Sucht der Spaßgesellschaft nach fun um jeden Preis, dessen Absurdität, aber auch um die Ernsthaftigkeit dieser Sehnsucht und die damit oftmals verbundene Verlorenheit. (Quelle: Programmheft)
Anja Sielaff