In "Logobi" demonstriert Gotta Depri traditionelle Tanzformen, verlangsamt, dekonstruiert sie für ein nicht eingeweihtes, deutsches Publikum und setzt sie in Beziehung zu den modernen, populären urbanen Tänzen der westafrikanischen Metropole Abidjan. Er erklärt z.B. wie der traditionelle Tanz Mapouka für die Pornoindustrie vermarktbar wurde oder warum der moderne Straßentanz Logobi in seiner gestischen Ausdruckskraft dem Regentanz aus dem Dorf näher ist als dem europäischen zeitgenössischen Tanz.
Zeitgenössischer Tanz? Wir haben ihn nicht verstanden, ein undefiniertes System, ein postkolonialer Bluff, in den wir Afrikaner einsteigen, um uns internationale Festivalplätze und Fördergelder zu sichern, sagt der ivorische Tänzer und Choreograf Gotta Depri über die Einführung des zeitgenössischen Tanzes in der Elfenbeinküste. Er ist mit dem André Heller Zirkus Afrika!Afrika! nach Deutschland gekommen. Da werden afrikanische Bewegungen mit anderen Elementen zu flotten, bedeutungslosen Choreografien gesampelt. Aber wie kann sich ein afrikanischer Tänzer in Europa positionieren? In der Logobi Reihe formulieren Gotta Depri oder Franck Edmond Yao ihre Thesen in Konfrontation mit dem Schauspieler Hauke Heumann (Logobi 01) sowie den europäischen ChoreografInnen Gudrun Lange (Logobi 02), Laurent Chétouane (Logobi 03) und Jochen Roller (Logobi 04).
CHOREOGRAPHIE: Monika Gintersdorfer in zusammenarbeit mit Gotta Depri
PERFORMANCE: Gotta Depri, Hauke Heumann
PRODUKTION: Knut Klaßen
KOSTÜME: Abdoulaye Kone alias BOBWEAR
[mt]
Powered by Froala Editor
Programmheft | https://www.gintersdorferklassen.org/projekte/logobi_01/