Seit den 70er Jahren hat in der Tanzkultur Brasiliens eine Suche nach der eigenen kulturellen Identität eingesetzt, die mit dem Ende der Militärdiktatur mit erstarkendem Selbstbewusstsein eigene Ausdrucksweisen entwickelt hat. Dabei hat die Auseinandersetzung mit der eigenen Tradition und den vorgefundenen Tanzformen von Region zu Region unterschiedliche Tanzsprachen hervorgebracht und ein Themenspektrum, das sich von überlieferten Formen der Volkskultur bis zum Lebensraum der hochtechnisierten Millionenstädte des Südens erstreckt.
Zum ersten Mal wird in Berlin die Tanzszene Brasiliens in der Vielfältigkeit und Komplexität dargestellt, die sich seit der Wieder-Demokratisierung Mitte der 80er Jahre entwickelt hat. In Brasilien haben sich die Kulturen dreier Kontinente - die indigene, die europäische und die afrikanische - auf eine Weise verbunden, in der sie zu etwas Neuem verschmolzen sind, das nirgends sonst so deutlich fassbar wird wie im Tanz. In der Fokussierung auf die verschiedenen ästhetischen, ethnischen und regionalen Ansätze bietet das Festival dem deutschen Publikum die Gelegenheit, jenseits der eurozentristischen Vereinnahmung eines "exotischen" Brasilien eine der vitalsten zeitgenössischen Tanzszenen der Welt in Aufführungen, Workshops, Vorträgen und Diskussionen kennen zu lernen und ein vielseitigeres Bild von Brasilien wahrzunehmen. Außerdem verlagerten wir das Augenmerk von den traditionell im Rampenlicht stehenden "kulturschaffenden" Zentren hin zu den peripheren Zentren und arbeiten daran, die zuständigen Kulturpolitiker für ihre Verantwortung diesen einzigartigen kulturellen Entwicklungen gegenüber zu sensibilisieren. (Quelle: Website Move Berlim) Die letzten vier Minuten auf Master DV - 3400 / Teil 2.