Zusammenarbeit zwischen Schauspiel und Tanz. queens terrace production.
"Ich war Hamlet. Ich stand an der Küste und redete mit der Brandung BLABLA... „
So beginnt das Drama, das sich gewohnten Ordnungen entzieht und einen ungewohnt umfangreichen Assoziations - und Spielraum öffnet. Kaum ein Text eignet und sperrt sich mehr aller Art von Auslegung. Allein der Titel. Entstammt das Wort „Maschine“ einem Liebesbrief Hamlets oder einem Zitat Andy Warhols oder nur der Shakespeare-Factory? Und das ist erst der Anfang. Kerstin Köhler nähert sich von einer ganz anderen Seite. Sie begegnet dem Text als Struktur, untersucht die Räume, die er eröffnet, die Rhythmen, die er erzeugt.
In Zusammenarbeit mit der Tänzerin Andrea Schiefer und dem Schauspieler Konstantin Achmed Bürger sucht sie einen Weg, beide Ausdrucksformen einzubeziehen und nebeneinander infrage zustellen, um so einen neuen Blick zu wagen, eine neue Begegnung mit dem Textmaterial zu ermöglichen.
VOR DEM AUSVERKAUF TANZT DAS THEATER INVENTUR. Schreibt Heiner Müller.
Hamletmaschine ist auch eine Inventur, der Tragödie (der Farce?) des Prinzen von Dänmark, der Geschichte, des Sozialismus, einer (jeder?) Ideologie, des Theaterspielens. Trotzdem, heute gelesen, gesprochen, ist ein ganz aktueller Text zu hören. Liegt es daran, dass die Stagnation, die Müller in den siebziger Jahren der DDR empfindet, unserem bunten Augenverschließen und der empfundenen Distanz nicht so fremd ist.
Das DAS EUROPA DER FRAU im enourmes room ein Wunsch bleibt. Der Soldat im Panzerturm nur einen erstickten Steinwurf vom Aufstand, die Macht hinter Panzerglas aber einen interkontinentalen Datenstrom entfernt ist. Der Engel der Geschichte noch immer mit den Flügeln schlägt.
Hätte Hamlet heute Lust sein Drama zu spielen?
Es wird eine Begegnung sein ' mit den vielleicht interessantesten sieben Seiten Dramatik des 20. Jahrhunderts.
Kein Rendezvous, eine Dreiecksgeschichte.
Ein Schauspieler, ein Text, eine Tänzerin. Pas de trois.
(Quelle: Tacheles)