Den gedanklichen Hintergrund für „Heromatik“ liefern die wiederkehrenden Elemente alter und neuer Heldengeschichten: Um das Gleichgewicht in seiner Welt wieder herzustellen, geht der Held auf Reisen, entfernt
sich von den ihm bekannten Räumen, überschreitet Grenzen und muss Gefahren und Prüfungen bestehen. Ausgehend von diesen Mechanismen befasst sich Lehmen mit Analogien zwischen dem Heldenthema und der Arbeit des Künstlers, der
ebenfalls in einem einerseits bekannten Raum operiert, sich aber andererseits immer wieder mit undefinierten Zusammenhängen auseinandersetzt, die er in eine neue Ordnung zu bringen sucht. Ähnlich dem Helden in den Erzählungen setzt der Künstler sich mit dem Paradox einer Freiheit auseinander, die nur im Moment der Grenzüberschreitung erfahrbar ist.
(Text: HAU)
Thomas Lehmen