In dem Solo „Endkampf“ setzt sich Gisela Müller mit dem Körper und seiner Repräsentation in Tanz und Sport auseinander. Dabei interessiert sie sowohl die eigene tänzerische wie auch die in der Leichtathletik konstruierte Gestalt. In ihrem Solo wechselt sie daher beständig zwischen den verschiedenen Körperbildern und ihren Funktionen: Während die tänzerische Bewegung beständig auf der Suche nach aussagekräftigen Gesten ist, tritt die athletische Bewegung im Höher, Weiter, Schneller auf der Stelle, da sich hier der Körper im doppelten Sinne vermisst: Wenn er seine Gebärden den leichtathletischen Zeit- und Längenmessungen unterordnet, bleibt die Anmut in diesen Leistungskriterien auf der Strecke. Der Körper ist gefangen in den Siegerposen der Bewegungsmaschine, die erst durch den Tanz zurückfinden kann in den eignen bedeutsamen Leib. Gisela Müller hat das 1993 anlässlich der Olympiabewerbung der Stadt Berlin entstandene Solo „endkampf“ gemeinsam mit dem Dramaturgen Peter Stamer überarbeitet. Die Neufassung des von der Tänzerin Tamara Brücken interpretierten Stückes wird unser diesjähriges SoloDuoFestival eröffnen.
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