„Warum zerfällt der öffentliche Raum als Forum gesellschaftlicher Erfahrung und kulturellen Austauschs? Warum erwecken Verhaltensweisen und Fragestellungen der Gesellschaft, die unpersönlich sind, immer weniger Leidenschaft? Wo liegen die Ursachen für die fortschreitende Auszehrung ‘öffenlicher Verhaltensstile’ durch die ‘Tyrannei der Intimität’? Die Formation stereo gong vital untersucht in ihrer neuen Produktion, was genau uns glauben lässt, Gemeinschaft sei ein ‘Produkt gegenseitiger Selbstentblößung’? Der Abend gewährt einen Einblick in die Paradoxie unserer verdrehten Einstellungen, die die Entwicklung unserer Gemeinschafts-Persönlichkeit behindern: Respekt vor der Privatheit anderer oder ein Verständnis dafür, dass jede Person in gewissem Maß ein Horrorkabinett ist und daher zivilisierte Beziehungen zwischen Personen nur so weit gelingen können, wie die hässlichen kleinen Geheimnisse des Begehrens, der Habgier und des Neids darin eingeschlossen bleiben.“ Jörg Schiebe
Powered by Froala Editor
Dock 11