Dokumentations-DVD zum Projekt: "Wann stören wir uns endlich?" mit Inszenierungsangaben, Texten und einem filmischen Teil.
EIN PERFORMATIVES KONZERT VON ANDREAS LIEBMANN
"Sehr geehrte Damen und Herren,
auf der Suche nach Möglichkeiten, uns besser zu verstehen, haben wir instinktive Regungen in uns entdeckt, die aus Zeiten stammen, in denen wir noch Tiere waren. Wenn uns jemand zu nahe kommt, fliehen wir mit großen Sprüngen in eine Menschenmenge. Dann drehen wir uns durch einen digitalen Fleischwolf, bis nur noch weitreichende Sinuswellen übrig sind.
Ein Fluchttier besucht einen Nesthocker in seiner Wohnung. Störfrequenzen.
Ein Raubvogel will ein Restaurant aufkaufen und landet in den Armen eines Fluchttiers. Stille.
Ein Fluchttier reist durch Europas Städte.
Vielen Dank"
Die Songs, die das Ensemble von Wann stören wir uns endlich spielt, handeln von Menschen, die geübt haben, sich an Orten niederzulassen und wegzugehen. Sie sind offen für Veränderung, haben keine festen Arbeitszeiten, treiben in der Zeit, reissen Grenzen ein und schwimmen weiter. Manchmal verlieren sie ihre Konturen. Dann fliegen sie durch Kuppeln und innere Wälder. Sie landen am Boden und stehen wieder da, neuarrangiert - und singen ihre diskontinuierlichen Songs. Jeder Song bewegt sich zwischen Szene, Musik und Sprachzerfall. Orte, an denen Begegnungen stattfinden, lösen sich auf, bis die Menschen keinen Ort mehr haben. Sie entwickeln sich zur Fließexistenz. Orte ziehen durch sie hindurch wie Züge durch einen Bahnhof. Großstadtfrequenzen, Lärmprellungen.
mit BEATRICE FLEISCHLIN; ANDREAS LIEBMANN, LAJOS TALAMONTI
Livemusik und Komposition MICHAEL EMANUEL BAUER und THOMAS FRIESE
Leitung und Text ANDREAS LIEBMANN
Dramaturgie und Coaching STEFANIE FRAUWALLNER
Ausstattung JULIA VON SCHACKY
Produktionsleitung FRIEDEMANN WINDHORST / URBAN LIES
Assistenz STEFAN RÜDINGE
www.ballhausost.de