In I-box (Salzburg) holt der junge italienische Choreograph Antonio Tagliarini die Kunst auf den Boden des Alltäglichen zurück. Gemäß Joseph Beuys Grundsatz "Jeder Mensch ist ein Künstler", sind die DarstellerInnen keine TänzerInnen oder SchauspielerInnen, sondern Menschen aus den verschiedensten beruflichen und privaten Kontexten, die sich in einem mehrtägigen Workshop mit Tagliarini auf eine letztlich spontane Performance vorbereiten. Auf Basis einer für alle AkteurInnen gleichen "Gebrauchsanweisung" entstehen in einer für das Publikum begehbaren Installation individuell unterschiedliche Soli.
Das Dilemma zwischen dem Streben nach Authentizität und der Repräsentation des Ichs ist Thema dieses Experiments, das davor schon in Portugal und Belgien entwickelt wurde.
Im Stil von Reality-TV Shows wird der Zuschauer letztlich Voyeur auch seiner selbst, die Grenzen zwischen PerformerIn und ZuschauerIn verschwimmen. Das Interesse gilt dem Unspektakulären, Alltäglichen, dem Mann und der Frau von nebenan, mit deren Leben wir uns identifizieren können. Mit der Demokratisierung der Kunst wird das Unspektakuläre zum Schauspiel. (Quelle: Arge Kultur Salzburg)
Antonio Tagliarini, Luca Trevisani