Die drei weiblichen und zwei männlichen Körper in Eisblau produzieren Bilder und Stellungen am laufenden Band: kühle Gruppen wie aus erotischen Illustrationen des 18. Jahrhunderts, einsame Bronzebilder, Benneton-Reklamen, Sex-Maschinerien, die sich ineinander bewegen wie ein freudiges Räderwerk von Jean Tinguely.
Assoziationswelten schillern hinter den Bildern, alles blitzt für Augenblicke auf - blinde Gier und raffinierte Sinnlichkeit, Einsamkeit und Gruppe, Liebe und Gewalt, Zärtlichkeit und Langeweile. Knapp und präzise in ihrer Regie unterwirft Ingvartsen sich einem stark variierenden inneren Rhythmus, lässt die Körper in der Stille rennen und erstarren. Wenn dann später die Tänzer doch noch als normale Menschen in Kleidern vor uns stehen, aufgestellt wie zum Chorgesang, und versätet den Sound zu den Bildern stöhnen und hecheln: dann ist da ein weiterer Verfremdungseffekt, der ' wie die abstrakten Ganzkörperhüllen und ein erfrischender Humor ' den Sexspielen zwar nicht ihr Sinnlichkeit, aber doch alles Eindeutige nimmt. Und sie öffnet für ein raffiniertes sich unaufhörlich ineinander reflektierendes Echospiel zwischen Natur und Kunst, Bild und Realität.
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