Davon ausgehend, sich mit jeder noch so kleinen Aktion die Welt kreativ zu bauen, anstatt sie nur auszufüllen, reflektiert Lehmen in diesem Solo Situationen und Fähigkeiten, die der Mensch lernt. Die Elemente sind von persönlicher oder allgemeiner Bedeutung. Sie mögen notwendig, unnötig, falsch oder richtig erscheinen. Allen gemeinsam ist, dass Menschen sie lernen, anwenden, weitergeben. (aus dem Programmheft) Bühne: leer, weißer Tanzboden, weiße Opera / Filmleinwand. Sprache: Deutsch mit englischen Übertiteln. Zum einen beruht "Lehmen lernt" auf einer konkreten Recherche des Choreografen: Er ließ sich von Menschen etwas beibringen, was diese entweder professionell vermitteln oder einfach gut können. Bei diesem Unterricht filmten diese Menschen wiederum Lehmen beim Lernen. Entstanden ist daraus ein Film, der am Ende des Bühnensolos gezeigt wird, und in dem man Lehmen beim Kanufahren und Bahnsteigfegen, Kuchenbacken oder Kunstpfeifen sehen kann. Vieles von dem, was er gelernt hat, fließt aber auch live in das Stück als Aktion auf der Bühne ein. Daneben bezieht sich Lehmens Monolog spielerisch auf die menschliche Evolution, indem das repetitive "Ich habe gelernt zu..." zwar mit „schreien“, „atmen“ und „trinken“ beginnt, sich dann aber fortsetzt mit „zu gebären“, „Kriege zu führen“, „Brücken zu bauen“. Dass er unter anderem bei einem Clown Stunden genommen hat, mag mit zu der lockeren, immer wieder satirisch anmutenden Form des Stückes beigetragen haben. So erklärt Lehmen die Idee und Überzeugung hinter seiner Kunst ausgerechnet als Dummer August mit Pappnase kostümiert. Er liest die Zukunft aus Staub und zeigt, dass er auch gelernt hat Kunst zu machen: indem er auf der Bühne umher geht, die Arme ausbreitet und ruft: „Kunst.“ ' „Kunst.“ ZE vorhanden.