Alle sind sehr beschäftigt. Mit sich, auch mit den Menschen um sie herum. Zu acht wandern die Tänzer über die grasgrün ausgekleidete Spielfläche. Sie finden sich zu kurzen Begegnungen, die so unverbindlich sein können wie ein flüchtiges Streifen der Schulter oder so intim wie eine Umarmung. Teils schlagen sie um ins Skurrile. Wie bei dem Mann mit dem Mikrofon, der immer am Kabel reißt, als warte er darauf, daß eine Motorsäge anspringt. Er versucht, dem Körper einer Frau die Töne abzulauschen, die ungehört entstehen, während sie tanzt. Geräusche spielen eine große Rolle im neuen und bisher größten Tanzstück von Toula Limnaios. Die Musik von Ralf R. Ollertz arbeitet mit Live-Verfremdungen, Stimmverzerrungen oder Übersteuerung. Ein Flüstern kann so wie ein Schrei klingen, ein Schritt zum Erdbeben werden oder ein Atemzug zum Sturm. Limnaios entwickelt ihre Choreographie in einer bunten, trotz des ernsten Themas beinah vergnügten Landschaft aus Tänzerpersönlichkeiten. Vom Solo bis zum großen Ensemble erzählt sie verspielt und erfinderisch von der Suche nach Identität.“
Berliner Morgenpost, Kultur-Redaktion, Constanze Klementz, 02. 06.2006 (Quelle: Website Toula Limnaios)
Mercedes Appugliese, Gabriel Galindez-Cruz, Elik Niv, Carlos Osatinsky, Ute Pliestermann, Katja Scholz, Hironori Sugata