INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-1508

Kann man können wollen

Autorenschaft
Beschreibung

Das Berliner Team um den 1973 geborenen Regisseur und Schauspieler Martin Clausen _fährt_ alles herunter, was sich herunterfahren lässt: den Text, den Ton, die Technik. Bis zum ersten Wort und ersten Spot vergeht viel Zeit - die sich so kurz ausnimmt wie der Titel dieses Festivalbeitrags, «Kann man können wollen» Clausen jedenfalls hat eine ganze Menge gewollt und, zusammen mit seiner Choreographin Hanna Hegenscheidt und Ensemblemitglied Peter Trabner, auch allerhand gekonnt. Besonders Letzterer spült die männerbündische Minimalphrasen herunter, als ob er in einer Kneipe seine Zelte aufgeschlagen hätte («einer muss es ja machen, jo, nö?»); und sein hysterisches Ad libitum über Astrid Lindgren hat geradezu Starqualität. In fünfzig spektakelarmen und - vorwiegend - spannungsvollen Minuten bewegen, spielen Clausen, Hegenscheidt und Trabner sich von sprachlosen Kleinkindkämpfen über trompetendes Tiergetümmel bis hin zu den ewigen Fragen, die der Wolf namens Mensch sich stellt. Und das alles ohne Pomp und Parodie. «Was würd' ich da gern noch mal hin» geht am Ende der genuschelte Refrain, wenn ein hamstergrosser Daniel Düsentrieb aus Plastic Runde um Runde auf seinem Rädchen fährt: Ach. Kaum eine Szene, die sich im Versagergesuhl verliert, und trotzdem scheint er durch den Raum zu huschen, jener Seufzer, jenes hilflose Ach, das in Asyldebatten genauso geflüstert wird wie in Altersheimen und Kleist-Aufführungen. Kurz: «Kann man können wollen» schrammt da ans Gesellschaftskritische, dort ans Kulturkritische und ans Kopf-Katastrophische ohnehin; und bleibt dabei ganz beim Körper.


// CAST & CREDITS //

VON UND MIT: Hanna Hegenscheidt, Martin Clausen, Peter Trabner

MITARBEIT: Angela Schubot, Franziska Köhler

LICHT: Ulrich Schneider, Arjan Gebraad

Eine Produktion im Rahmen des Festivals FREISCHWIMMER 2005, Platform für den Theaternachwuchs



Urauffürung 20.10.205, Sophiensaele Berlin


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Regie
Gruppe / Compagnie / Ensemble
Choreographie
Darsteller
Licht
Standorte
MCB
Reihe
Aufnahmedatum
Mittwoch, 09. November 2005
Orte
Stadt
Zürich
Land
CHE
Kamera
Franziska Köhler, Sebastian Suba
Länge
50 min