Wie ein eng verschlungener Knoten bewegt sich das Quartett über die Bühne, bis ein jeder seine Position findet. Doch immer wieder verwischen sich die Grenzen. Die Pianistin und der Bariton werden zu Tänzern und die Tänzer greifen in die Flügelsaiten. Es ist ein Spiel über Leidenschaft und Zurückweisung, über die Irrungen und Wirrungen jugendlicher Gefühlswelten.
Der Berliner Choreograf Hans-Werner Klohe wählte Lieder von Hugo Wolf (1860-1903) und Klavierstücke von Alexander Skrjabin (1872-1915) zum Ausgangspunkt für sein Tanzstück. Die poetischen Phantasien und Bilder, welche die Musik auslöst, werden in zeitgenössische tänzerische Bewegungen übersetzt. Dadurch gelingt es, das heute bisweilen als pathetisch und verstaubt geltende klassische Liedgut in die Gegenwart zu holen und ihm eine ungeahnte Aktualität zu verleihen.
»Wolfs Lieder gewinnen, wenn der Sänger choreografisch integriert ist und mutig in Schwüngen, aufrecht oder liegend, seine Stimme körperlich erschüttern lässt. So kommt der Energiefluss der Musik, die der Tanz übersetzt, zuletzt als Bewegung in der Musik wieder an. Das ist etwas, das den allerwenigsten solcher Experimente gelingt« (Constanze Klementz, Berliner Morgenpost, 17.09.2005). (Quelle: Euro Scene Leipzig)
Veronica Cenoya, Hans-Werner Klohe, Anne Le Bozec, Christoph Sökler