Salman Rushdies antwortet auf die Interviewfrage „Glauben Sie an die multikulturelle Gesellschaft?“ lapidar: „Wo ist die Alternative? Wollen wir denn alle in kleinen Schachteln leben?“ Das 20. Jahrhundert war das „Saeculum der Flüchtlinge.“ Offiziell spricht die UNO von 22 Millionen Flüchtlingen weltweit. Europa greift auf das Modell des „Tellerrands“ zurück. Hier Okzident ' dort Orient, hier Christentum - dort Islam, hier Erbsen ' dort Möhren. Man lebt in einer „Salat Bowl Society“, wo alles schön frisch von einander getrennt sein soll. Kulturelle Identität wird durch „Ius Sanguinis„ (Blutverwandtschaft) biologisch festgelegt, nicht durch „Ius Soli“ (Territorialprinzip), das konkrete Zusammenleben in der lokalen Gemeinschaft eines Landes. Welche Regeln bestimmen die Ordnung in unserem multikulturellen Großstadtleben? Welche Prinzipien regieren dieses Zusammensein? Wer regelt das für uns? Welche Folgen gibt es nach diesen Prinzipien? Welche Spannungen entstehen dadurch? Wo entstehen die Triebkräfte für Grenzbildung, für Aufnahme und Ausschluss von Gruppenmitgliedern und Außenstehenden? Diese und viele anderen Fragen werden in diesem „melting-pot--Projekt“ (zynisch gemeint) untersucht. (Quelle: Dock 11)
Schnittversion? Ebenfalls verfügbar: Ein weiteres Masterband auf Mini-DV (Master only).
Marcelo de Melo, Jule Reinartz, Martin Kaspar, Nadja Jungermann, Marco Antonio Queiroz