Auch für das zweite Tanz-Hörspiel der MS Schrittmacher hat der Berliner Autor Matthias Wittekindt nach „Das Lewskow-Manuscript“ einen Text geschrieben, der sich diesmal mit der Erinnerungstechnik der Antike, mit der „Mnemonik“ auseinandersetzt. Die Geschichte des Erzählers Levy wird fortgeschrieben, welcher versucht, sich an einen für ihn existentiell wichtigen Begriff zu erinnern. Die Zuschauer und Zuhörer begleiten ihn auf seiner Reise durch verschiedene Räume, Zeiten und Zustände.
Wie in „Das Lewskow-Manuscript“ erhält das Publikum auch in „Memotrip“ Kopfhörer, über die es das Hörspiel verfolgt, während gleichzeitig die Tänzer auf der Bühne darstellen, wie die Bilder im Kopf des Erzählers Levy zunehmend an Kontur gewinnen.
In der antiken Gedächtniskunst aus Ciceros Rhetoriklehre werden Gedanken oder Begriffe mit räumlichen Vorstellungen in direkte Verbindung gebracht, um das Erinnerungsvermögen zu verbessern. So ist auch die Choreographie im Sinne der Mnemonik klaren Orten und Bedeutungen zugeordnet, welche nach und nach entschlüsselt werden. Das Ziel von Ciceros Rhetorik ' einen Gedanken zu fassen und ihn überzeugend mitteilen zu können ' wird auf eine fiktive Lebenswelt übertragen. (Quelle: Website MS Schrittmacher)
Annett Gurtler, Tina McErvale, Sita Ostheimer, Jonathan Buckels, Damian Gmür, Daniel Soulié