INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-1344

Funktionen- Berlin

Autorenschaft
Beschreibung

BÜHNE: leer, weißer Tanzboden 

SPRACHE: Englisch 


Die Aufführung entstand in Anwendung des Systems der „FUNKTIONEN tool box“, die Thomas Lehmen als eigenständige Publikation in Form einer Box mit einem Set aus Karten herausgebracht hat und die sich ebenfalls im Archivbestand befindet: „FUNKTIONEN tool box“ (Englisch), 2004 ISBN 3-00-014990-2. 

Unter „General Description“ beschreibt Thomas Lehmen den Inhalt der „tool box“: 

„This is a set of cards which allows one to lay out scores, tasks, systems or just to become inspired. It contains 3 different choreographic systems: categories. it’s better to..., functions.“ 

Verschiedenfarbige Karten unterscheiden sich desweiteren in „aspects“, „themes“, „terms“, „persons“, „blanks“.

Zu den konzeptionellen Überlegungen, die zur Entwicklung der „tool box“ geführt haben, schreibt Thomas Lehmen ebenfalls in „General Descripction“: 

„The system aims towards a kind of work that understands itself as a group of changeable interactive structures which are based on communications between the constituting factors. People don’t make communications. Communications make people. (...) The possibility which is embarked upon in this set of cards is to enable people to develop and influence their constitutive factors through communications with each other and through conscious use of these listed tools.“ 

Zur Aufführung: Am vorderen Bühnenrand am Boden ausgelegt sind die Karten der tool box, die zunächst einmal Strukturen, nicht Inhalte setzen. Die Performer arbeiten mit ihnen, indem sie teilweise die „blanks“/leeren Karten vor der Performance mit eigenen Begriffen beschriften, teils spontan in der Performance die tool-box-Struktur mit eigenem Material füllen oder ihre individuelle Abwandlung des Systems auf die ganze Gruppe zu übertragen. Es geht in „Funktionen“ um ein Offenlegen der Strukturen, nach denen Bewegung kreiert und in Raum und Zeit arrangiert wird. Lehmens Idee basiert auf einer Reibung persönlicher Denk- und Entscheidungsweisen der Performer mit der vorgegebenen Systematik und zielt darauf ab, durch das Sichtbarmachen, das Betrachten und Durchschauen der zu Grunde liegenden Struktur eines Bewegungsvorgangs eine Freiheit im Umgang mit ihr und ihre Weiterentwicklung zu eigenen, individuellen Systemen zu ermöglichen. 

Es fanden weitere Präsentationen des „tool box“- Systems in Zagreb/Kroatien, Kuusiku/Estland, Sofia/Bulgarien und Utrecht/Holland zwischen Juli 2004 und April 2005 statt. Außerdem entstanden auf der Grundlage der „FUNKTIONEN tool box“ Inszenierungen anderer Choreografen: „out of functions“ (2004), Trio von Mart Kangro, mit Mart Kangro, Kràµàµt Juurak, Manuel Pelmus.”¨„Pantonym“ (2005), Solo von Lucia Glass. 

In internationalen Workshops und bei Auftragsarbeiten benutzt Thomas Lehmen die Auseinandersetzung mit dem System und den Anwendungsmöglichkeiten der „FUNKTIONEN tool box“, um auf dieser Grundlage mit den Teilnehmern das Entwerfen eigener Systeme von Kategorien zu erproben. Schlagworte: Systeme, Systemtheorie, Niklas Luhmann, Kategorien, Funktionen, Handlung, Kreation, Regel, Werkzeug, Kommunikation, Interaktion, Aufgabe /cok Soziologie, Niklas Luhmann, Autopoiesis, Kontext, Tool Box, Kybernetik, Heinz von Förster 


/tl

Choreographie
Darsteller
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Donnerstag, 04. November 2004
Orte
Stadt
Berlin
Land
Deutschland
Kamera
Andrea Keiz
Länge
55 min
Schlagworte