MEDIATHEK

Showing III des Eurasia-Festivals. Zusammen mit vier Tänzern und einer Videokünstlerin hat Prue Lang, langjähriges Mitglied des Ballett Frankfurt unter William Forsythe, eine neue Arbeit zum Verhältnis von Raum und Zeit entwickelt. (Quelle: FrauenKulturKalender für Düsseldorf) "Der Tanz bewegt sich derzeit gern auf den Zuschauer zu, setzt zum Beispiel sein Publikum im Quadrat, so dass zumindest die in der ersten Reihe die Darsteller mit Händen greifen könnten, wenn sie wollten. Ein schwaches Stück wird durch diese Unmittelbarkeit allemal stärker, indem es die Aufmerksamkeit herausfordert. Doch nicht alle Form-Schwächen sind so zu überspielen, wie an Prue Langs locker gefügter Choreografie Fiftyfourville zu beobachten ist, die die ehemalige Tänzerin des Frankfurter Balletts jetzt nach der Uraufführung in Berlin in den Frankfurter Mousonturm brachte. Unentschiedenheit ist System in Fiftyfourville. Lang beruft sich auf das Deleuzianische Rhizom, das multilinear und nicht hierarchisch ist. Und so schickt sie drei Tänzerinnen und einen Tänzer ins Quadrat, lässt sie den Raum überwiegend als Solisten vermessen, als Teilchen, die Kontakt nur dann aufnehmen, wenn sie scheinbar zufällig zusammenstoßen. Aber auch dann noch blicken die Darsteller nach innen, selbst in kurzen Duos ist es, als würden sie den Körper des anderen nicht wirklich wahrnehmen. Was mag sie anstoßen, wenn sie abrupt nach hinten stolpern, wenn sie aus dem Innehalten zu plötzlicher quicker Aktivität erwachen? Der Zufall, vermutlich." (Quelle: Frankfurter Rundschau vom 4.12.2004)