Ein choreographischer Monolog. Ein Blick in die Intimität eines Menschen, der in seinen Kopfwelten gefangen ist. Das Stück befaßt sich mit der Auflösung der Gesellschaftsordnungen, wie wir sie früher einmal kannten, in unserer post-industriellen Gesellschaft. Die Schwächung der Institutionen und der Bindungen und Zugehörigkeiten haben eine zunehmende Unsicherheit des Individuums, das auf seine Einsamkeit zurückgeworfen ist, zur Folge. Durch die Abschaffung des sozialen Denkens entwickelt sich eine vollkommen neue, vom Physisch-Sinnlichen losgelöste Art der Kommunikation. Diese neu definierte Intimität, der möglich gewordene Ausschluss des Anderen, die Loslösung der Sexualität aus ihrem sozialen Kontext, lassen unsere Gesellschaft in lauter individuelle Einsamkeiten zerfallen, die in einem sehr zerbrechlichen Gleichgewicht nebeneinander leben. (Quelle: Dock 11)
Sven Seeger