Opferschicht – Narben und Namen (Bühnenversion)
Opferschicht, das ist diese Klebefolie auf den Fenstern der U-Bahn. Sie ist dort angebracht, weil Leute Wörter und Namen in die Scheibe kratzen.
Um die Schrift wieder zum Verschwinden zu bringen, wird diese Schicht geopfert. Wer hat die Stadt gebaut, wer bewohnt sie, wer nutzt sie ab?
Die ganze Stadt ist voller Spuren. Fasse in dieser Stadt eine Oberfläche an und spüre die Kratzer ganzer Generationen. Sie sind die Narben und die Buchstaben des Stadtkörpers, die jedoch häufig als Lärm und visuelle Verschmutzungen wahrgenommen werden.
Inspiriert von der “Jazzstylecorner” Bewegung und der Berliner Graffiti-Szene arbeitet Choreograf Kadir “Amigo” Memiş seit 2005 an dem Berührungspunkt zwischen Schrift und Tanz. In der Tanzperformance “Opferschicht” untersucht er die urbane Kulturpraxis “Scratchiti” – Einkratzen von Schriftzügen in die Zwischenräume der Stadt – und bringt sie mit speziellen “Popping” -Techniken in Verbindung. Dabei sucht er nach choreografischen Darstellungen, um die Sehnsüchte des Schreibens, sowie dessen physikalische Vorgänge, zu vergegenwärtigen , bei denen menschliche und nicht-menschliche Körper ineinandergreifen.
[Quelle: www.hebbel-am-ufer.de]
Künstlerische Leitung, Choreografie: Kadir “Amigo” Memiş
Von und mit: Paris Crossley, Rocio “Pez” Becerra, Maren “Funky Mae” Wittig
Musik und Komposition: Miguel Toro
Künstlerische Beratung: Gizem Aksu
Dank an: AKIM / Thomas “ZAST” Bratzke
Produktionsleitung: Francesca Spisto, Manon Lemoine
[doz]
https://www.tanzforumberlin.de/produktion/opferschicht-buehnenversion/ (30.07.2021)