Durational Installation Performance in drei Teilen
In „ASSEMBLY“ spekuliert eine Gruppe von Millenials (Angehörige einer Generation, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts das Erwachsenenalter erreicht hat) über die Frage, wie eine Synthese aus sozialer Interaktion, Synchronität und Formen des Zusammenseins in Zukunft aussehen könnte – angesichts der Unmöglichkeit, Bilder und Konzepte der Vergangenheit, hinter sich zu lassen. Unter Einbeziehung synthetischer Materialien, organischer Objekte, durch Echtzeitprogrammierung bearbeiteter Live-Aufnahmen und einer generativen Komposition mit drei Performer*innen entsteht dabei eine temporäre Gemeinschaft. Den Ausgangspunkt bildet eine choreographische Partitur, die einerseits auf der Sensibilisierung für große Distanzen und andererseits auf dem Versuch, weit Entferntes zusammenzuführen, gründet.
Die Choreografin und Bildende Künstler*in Deva Schubert hat für jeden der drei Tage unterschiedliche thematische Schwerpunkte gesetzt: Am Freitag steht die Auseinandersetzung mit Ökosystemen und unserer Umwelt im Zentrum („Forecast no Forecast“), am Samstag der Themenbereich Erinnerung und Nostalgie („Untouching / Mil-lennial“) und am Sonntag schließlich Membrane und Oberflächen („Renewable Synthesis“). „ASSEMBLY“ verwebt Elemente einer fernen alpinen Musiktradition, wie etwa der Musik des Alphorns, mit den live bearbeiteten Aufnahmen von Klanglandschaften, in denen sich das radialsystem akustisch verortet. Skulpturen aus organischen und synthetischen Materialien wie Pelz und PVC sind weitere Protagonisten der installativen Anordnung, deren ambivalente innere Gesetzmäßigkeiten stetig neu verhandelt werden.
„ASSEMBLY“ entstand als Abschlussarbeit von Deva Schubert am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT) und wurde durch die globale Pandemie Covid 19 unterbrochen.
// Credits //
Choreographie und Bühnenbild: Deva Schubert
Performance: Juan Felipe Amaya Gonzalez, Ailin Formia und Harald Stojan
Ton / Live Coding: Axel Pulgar
Kostüm: Julieta Omil
Dramaturgische Beratung: Maciej Sado
„ASSEMBLY“ entstand als Abschlussarbeit am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT).
// Autorin //
Die Tänzerin und Choreografin Deva Schubert lebt in Berlin und München und studierte Tanz in Salzburg, Kassel, Kopenhagen und am HZT Berlin sowie Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel. In ihrer Arbeit verbindet sie Installationen, digitale Medien und Performances mit Tanz und Stimme und setzt sich so mit Intimität und der Dynamik von Interaktionen als performative Mittel auseinander. Regelmäßig arbeitet sie mit Juan Felipe Amaya Gonzalez und Dylan Spencer-Davidson zusammen. Bei Festivals wie der Biennale von Venedig, der Documenta 14 und dem Steirischen Herbst war sie als Tänzerin und Performerin u.a. für Christoph Winkler, Michael Portnoy, Isabelle Schaad, Costa Company und Julie Favreau beteiligt. Seit 2019 ist sie Künstler*innenmitglied des Creative Europe Projekts Moving Digits.
[efr]
https://devaschubert.com/ https://radialsystem.de/