Die Paarformation gilt gemeinhin als die tänzerische Ausdrucksform für intime Gefühle. Mit einer spielerischen und poetischen Choreografie erschließt sich Jean-Claude Gallotta verschiedene Aspekte des Duos. Er verlässt den Rahmen von Helden- und Mythen-Figuren, die sonst Ausgangspunkt seiner Arbeiten sind: In voneinander abgesetzten Teilen wechseln sich Duoszenen mit Auftritten mehrerer Paare ab. Gallotta erkundet so die reine Form des Paartanzes, ohne eine Geschichte zu konstruieren.
Der Choreograf Jean-Claude Gallotta entdeckte den Tanz als Student in seiner Heimatstadt Grenoble. Er brach sein Studium ab, um mit neuen Tanzformen zu experimentieren, die sich direkt auf das Medium, den Körper des Tänzers, konzentrieren. Als er 1979 von einem Aufenthalt in New York nach Grenoble zurückkehrte, gründete er die inzwischen legendäre Compagnie Emile Dubois (seit 1984 das "Centre Chorégraphique National" von Grenoble), deren Ziel die Zusammenarbeit von Tänzern, Schauspielern, Musikern und bildenden Künstlern an einem gemeinsamen Projekt ist. Zwischen 1986 und 1990 leitete Jean-Claude Gallotta die Maison de la Culture "Le Cargo" in Grenoble. Seine Inszenierungen sind von klassischem Tanz sowie Modern Dance beeinflusst und überschreiten die Grenzen zum Theater und zur Oper. Jean-Claude Gallotta ist auch als Regisseur tätig: Er drehte "Mammame" (1986), "Montalvo et l'Enfant" (1988) und "L' Amour en deux" (1990).