Eine sylphidische Träumerei in Stunts
„Feminism, of course, has always been an exercise in science fiction.“ – Laurie Penny
Nach Recovery und Apollon bildet TANZ den schwindelerregenden Abschluss von Florentina Holzingers Trilogie zum Körper als Spektakel. Mit einem Cast aus Tänzer*innen im Alter von zwanzig bis achtzig Jahren beschäftigt sich Holzinger mit körperlicher Disziplinierung und dem Schönheitskult der Tanz-Tradition. Die von den Sophiensælen koproduzierte Arbeit wurde zum diesjährigen Theatertreffen Berlin eingeladen.
HINWEIS: In einigen Szenen kommen selbstverletzende Handlungen zur Darstellung, die auf manche Zuschauer*innen eine verstörende Wirkung haben könnten.
Statement der Theatertreffen-Jury (Auszug) In TANZ antwortet Florentina Holzinger auf Bilder und Fantasien, die das klassische Ballett über Jahrhunderte tradiert hat. Unter anderem bezieht sich die Tänzerin, Performerin und Choreografin auf La Sylphide von Filippo Taglioni. Die Sylphiden (Luftgeister) schweben hier aber nicht auf Spitzenschuhen über den Erdboden, sondern drehen splitternackt auf Motorrädern ihre Kreise oder fliegen auf Besen durch den Schnürboden – und rauchen dabei auch noch! TANZ überträgt Motive aus romantischen Balletten wie Schwanensee oder Giselle in einen an Dario Argentos Horrorfilm Suspiria angelehnten Plot: eine unheilvoll aus dem Ruder laufende Ballettunterrichtsstunde. Holzingers [...] Performances tragen die Chuzpe des Wiener Aktionismus in sich, viel mehr noch aber feiern sie subversive Bühnenformate, die den Körper als Spektakel und Machtinstrument begreifen: Sideshows, Stunts, Martial Arts.
KONZEPT, PERFORMANCE, CHOREOGRAFIE: Florentina Holzinger
PERFORMANCE VON UND MIT: Renée Copraij, Beatrice Cordua, Evelyn Frantti, Lucifire, Annina Machaz, Netti Nüganen, Suzn Pasyon, Laura Stokes, Veronica Thompson, Lydia Darling
VIDEODESIGN, LIVE-KAMERA: Josefin Arnell
SOUNDDESIGN, LIVE-SOUND: Stefan Schneider
LICHTDESIGN: Anne Meeussen
BÜHNENDESIGN: Nikola Knezevie
TECHNIK: Koen Vanneste
DRAMATURGIE: Renée Copraij, Sara Ostertag
MUSIK-COACH: Almut Lustig
THEORIE, RECHERCHE: Anna Leon
OUTSIDE EYE: Michele Rizzo, Fernando Belfiore
UNTERSTÜTZUNG STUNTS: Haeger Stunt & Wireworks
MANAGEMENT: Something Great, DANSCO
INTERNATIONALE DISTRIBUTION: Something Great
Eine Produktion von Florentina Holzinger in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE (realisiert mit Mitteln aus dem Theaterpreis des Bundes), Spirit und Tanzquartier Wien, Spring Festival, Productiehuis Theater Rotterdam, Künstlerhaus Mousonturm, Arsenic, Münchner Kammerspiele, Take Me Somewhere Festival, deSingel, Beursschouwburg, Frascati Productions, asphalt Festival und Theater im Pumpenhaus.
Gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien, dem Bundeskanzleramt für Kunst und Kultur, von Performing Arts Fund NL und Norma fonds NL.
Unterstützt von O Espaço do Tempo, Fondation LUMA, De Châtel Award und dem österreichischen Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Sektion IV – Kunst und Kultur. Mit Dank an CAMPO, ImPulsTanz, Eva Beresin, Stefanie Leitner, Tanz-Archiv MUK Wien, Stimuleringsfonds Creative Industries, Mochi Catering und Andres Stirn.
FLORENTINA HOLZINGER, 1986 in Österreich geboren, studierte Choreografie am SNDO Amsterdam. Nach ihrem Abschluss 2011 zeigte sie das Solo Silk und erhielt dafür den Prix Jardin d’Europe bei Impulstanz. Gemeinsame Produktionen mit Vincent Riebeek wie Kein Applaus für Scheiße (2011), Spirit (2012) und Wellness (2013) sorgten international für Aufmerksamkeit. Ihre Arbeiten werden auf zahlreichen Festivals und in Produktionshäusern im In- und Ausland gezeigt. In den Sophiensælen zeigte sie 2017 auch die ersten beiden Teile ihrer Trilogie Recovery und Apollon. floholzinger.wordpress.com
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