... Klassisches Ballett trifft auf Folklore, Berghain, Volkstanz, David Lynch, «Self-unfinished»...
Das Solo "AKT II" setzt sich mit Volkslegenden über weibliche tanzende Geister (Vilas) und deren Umsetzung in der zeitgenössischen Tanzlandschaft auseinander. Ausgangspunkt ist eine slawische Volkserzählung über weibliche Naturgeister – die Vilas. Laut Mythologie sind sie Bräute, die vor der Hochzeit gestorben sind und nun aus der Unterwelt als Geister aufsteigen und ihre Tanzlust befriedigen. Sollten sie dabei eines Lebenden habhaft werden, so tanzen sie so lange und wild mit ihm, bis dieser tot umfällt. Diese Sage um die todbringenden tanzenden Geister ist im westlichen Europa durch das Ballettstück "Giselle" bekannt geworden, bei welchem der zweite Akt in der Welt der Vilas gespielt wird.
Wie traditionell sind die Traditionen?
Wer sind diese folkloristischen Frauenfiguren heute?
Und wie würden sie tanzen?
Und wer bin ich (sind wir) in dieser Welt der poetisch verkörperten Folklore? Ein Hologram?
Ein Riss der Realität?
Eine ungeschickte Anmut?
Ein hautloser Körper?
Eine unbequeme Wahrheit?
?
// Credits //
Konzept / Choreografie / Tanz: Irina Demina
Musik: Adolphe Adam „Giselle“, 2. Akt (Edit: Irina Demina)
Licht: Daniel Paiva de Miranda
Herzlichen Dank an: Gabi Beier, Peter Pleyer, Lisa Kruse, Soodong Jung, David Samu, Jae Woo Ahn
Mit freundlicher Unterstützung von: Seoul Dance Centre (Seoul), ada Studio (Berlin), Deep in the Mountains programme (S. Korea), Lake studios (Berlin), Fjelldansen and FRIKAR Smia (Norwegen), DOCK 11 (Berlin), Alfred Töpfer Stiftung F.V.S, Goethe Institute Norwegen
// Autorin //
Irina Demina wurde in Polen geboren (1986) und erhielt ihre Tanzausbildung in Moskau und Hamburg. Sie absolvierte ein Studium der klassischen Philologie an der Moskauer Lomonossov Universität und erwarb 2016 einen Masterabschluss am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT) – Masterstudiengang Choreografie. Sie hat u.a. mit den Choreografen Xavier le Roy, Angela Guerreiro, Jochen Roller, Soodong Jung, Jessica Nupen, Halla Ólafsdóttir gearbeitet. Seit 2008 entwickelt sie eigene Projekte und erhielt 2012 die Nachwuchsförderung der Kulturbehörde der Stadt Hamburg für das Projekt "Hoomu Nite". Im Jahr 2013 erhielt sie zudem den dritten Preis im Wettbewerb "Das beste deutsche Tanzsolo" im Rahmen des Euroscene Festivals in Leipzig. Sie präsentierte 2014 im Klub Golem (Hamburg) die Tanz.Talk.Show "ACCUMULALALATION", gefördert durch die Kulturbehörde Hamburg und die Hamburgische Kulturstiftung. 2015 wurde das Stück im Rahmen einer Residenz in der Tanzfabrik Berlin weiterentwickelt und erneut aufgeführt. 2016 folgte ihr Masterabschluss, das Stück "TRAUMLABOR" (Tanzperformance für junges Publikum, Generation 13+), eine Produktion von THEATER STRAHL BERLIN in Kooperation mit dem HZT, gefördert im Rahmen der dreijährigen Konzeptionsförderung des Fonds Darstellende Künste. 2017 Premiere "BANSHEE RAGOUT" in Hamburg im Rahmen der Projektfördrung der Kulturbehörde Hamburg. Im November 2017 fand die Premiere der Produktion "SEI WASSER, MEIN FREUND" (für Kinder 8+) bei Tanzkomplizen im Podewil statt. 2018 – das Solo "AKT II" @ADA studio, das Projekt wurde im Rahmen der Residenz beim Seoul Dance Centre und Frikar Smia weiterentwickelt. 2018 – Projekt "Herbarium LAB" in Kooperation mit Lichtküstler Tobias Leira (gefördert von Kulturbehörde Norwegen. Residenz in Pikene pa Broen – Kirkenes. Premiere – Collegium Hungaricum, PAF Festival Berlin 2018). Als Choreografin für Theaterproduktionen arbeitete sie u.a. mit der Theaterregisseurin Nino Haratischwili (Lichthof Theater Hamburg, Deutsches Theater Berlin), Nico Holonics (Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch). 2017 nahm sie an der sechswöchigen Kunstresidenz zur Winterolympiade "Deep in the Mountains" (PyeongChang, Süd Korea) teil. 2018 war sie Residentin beim Seoul Dance Centre mit dem Projekt BODY POETICS. 2019 – für ihre Recherche "KLOFF" für Residenzen @FRIKAR and Fjedellsen (Norwegen) und @Sortland Kulturfabriken (Norwegen), dank Goethe Institute Norwegen, eingeladen. 2014 bis 2016 war Irina Stipendiatin der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
[efr] [Abendzettel] https://www.irinademina.com/#!