INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

Lorbeer, Johan

www.johanlorbeer.com/
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Johan Lorbeer ist durch sein performatives Werk bekannt geworden. Während seiner mehrere Stunden dauernden Vorführungen nimmt er surreal verfremdete Positionen ein, die den Gesetzen der Schwerkraft widersprechen. Als Johan Lorbeer in den 1970er Jahren an der Nürnberger Kunstakademie studierte, fühlte er sich der Aktionskunst verbunden, die sich gerade als Protest gegen die Konzepte der konkreten Kunst und der monochromen Malerei formierte. In Performances u.a. im Wohnzimmer seiner Eltern, auf der Baustelle oder in Künstlerhäusern rebellierte er auf subtile Weise gegen jede »objektiveâ?? Gestaltungsregel des kleinbürgerlichen und akademischen Geschmacks. Im »Proletarischen Wandbildâ?? »klebt« Lorbeer als Straßenkehrer in greller Schutzkleidung senkrecht an einer Hauswand. In diesen inszenierten Performance-Stills, in denen er eigentlich umfallen müsste, tritt der irreale, bildhafte und konkrete Aspekt seiner Aufführungen zu Tage: Lorbeer setzt er das »Leben selbst« in die Kunst ein, jedoch als ein theatralisches Standbild wider die Kunst, das sich gleichermaßen vom Lebenskontext distanziert. Diese unendliche Erkenntnisschleife macht den Reiz seiner Arbeiten aus. Beim Betrachter setzen die Aktionen nicht nur Verblüffung und Irritation frei, sie führen zu Erstauen, wecken das Bedürfnis nach Kommunikation oder auch den Wunsch, Künstler wie einen Engel oder Glücksbringer zu berühren, um an seinen übermenschlichen Fähigkeiten zu partizipieren. (Quelle: Stadt Paderborn)

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