Marie Luise Anger (geboren 1931) war eine deutsche Schauspielerin, Lehrerin, Mimin und Pantomimin. Sie wohnte und arbeitete von 1959-1965 in Paris und studierte dort Mime Corporel bei Etienne Decroux (1898-1991), seinem Sohn Maximilian und Wolgang Mehring. In Berlin gründete sie eine eigene Schule für Pantomime, die sie 26 Jahre leitete, darüber hinaus hatte sie einen langjährigen Lehrauftrag an der Hochschule der Künste. 1981 wurde ihr ein Honorarprofessorentitel verliehen. In ihrer letzten Lebensphase widmete Sie sich intensiv der ergotherapeutischen Arbeit mit geistig behinderten Menschen und erhielt für diese Arbeit auf Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit im Jahre 2000 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. "Außergewöhnlich und auszeichnungswürdig ist auch, dass Frau Professor Anger diesen unermüdlichen künstlerischen und pädagogischen Einsatz auf dem Gebiet der Behindertenarbeit in einem Lebensabschnitt begonnen hat, in dem die meisten Menschen sich zur Ruhe setzen, den sie für sich selbst aber als Unruhezustand beschreibt.“ (Auszug aus der Vorschlagsbegründung). 2008 verstarb Frau Marie Lusie Anger in Berlin.
Das Mime Centrum verwahrt einen Teil des Nachlasses von Marie Luise Anger der einen umfangreichen Bestand an VHS Bänder beinhaltet. In diesem Nachlass befindet sich unter anderem eine videodokumentierte Reihe ihrer ergotherapeutischen Pantomimearbeit, sowie Bücher und eine kurze Korrespondenz mit Etienne Decroux, desweiteren Aufnahmen von Aufführungen einer von ihr geleiteten Theatergruppe.
(RS)
Powered by Froala Editor