Die Truppe hinter den Puppen ist international: Florian und Felix Loycke, Emir Tebatebai, Deutscher mit „Migrationshintergrund“, Brian Morrow aus England. Alle Helmis sind gleichzeitig Regisseur, Schauspieler, Musiker und Texter, die Puppen werden meist von Florian und Felix Loycke gebaut. Die Brüder hauchen Resten und Fetzen ungeahntes Leben ein, lassen aus ihnen Wesen auferstehen, deren grotesk verzerrte Gesichtszüge eine seltene Zartheit, ein Staunen vor der Welt offenbaren. Scheinbar plump taumeln sie über die Bühne, absurd hässlich und doch voller Anmut. Die Helmis verstecken sich nicht hinter ihren Puppen und vor dem Publikum, sondern betreten offen die Bühne. Puppe und Spieler sind wie zwei Teile eines Ganzen, die zu Beginn einer jeden Szene miteinander verschmelzen und sich gegenseitig in ihrem Ausdruck verstärken. Nichts ist einfach, alles ist doppelt und fast immer ironisch. Hinter der Ironie wagt sich Das Helmi an die ganz großen, heißen Themen heran. „Der Autokrat und das Mädchen“ etwa behandelt die Verfolgung der Juden durch die Perser, „Ödipus“ zeigt den aussichtslosen Kampf des Menschen gegen sein Schicksal, „Vincent van Gogh“ spiegelt die Tragik-Komik im Leben des avantgardistischen Künstlers (das ist nicht nur komisch, weil der Maler Felix Loycke hinter der Vincent-Puppe steckt). Der Druchbruch 2007 Fünf Jahre und verschiedene Spielstätten später ist Das Helmi ins Ballhaus Ost eingezogen. Die Produktion „Arsen und Spitzenhäubchen“ (Premiere 2006) – erstmals spielten leibhaftige Schauspieler gleichberechtigt neben den Puppen - war ein durchschlagender Erfolg. Es folgten Kooperationen mit dem Jüdischen Museum in Berlin, Einladungen zum Stückemarkt in Heidelberg und zum Mirjang Theater Festival in Korea (mit anschließender Koproduktion), in die Schweiz, die Fleetsteet, zum Rohkunstbau, zum No Limits-Festival, zur At:tension, ins Theater für Alle in Bremen etc. Beim Impulse Festival wurde Das Helmi mit dem Dietmar N. Schmidt-Preis ausgezeichnet. Kooperationen mit dem Thalia Theater Hamburg, Tom Stromberg, Felix Knopp und dem Theaterkombinat HAU lassen für 2008 spannende Projekte erwarten.