Anna Barth bewegt sich als Grenzgängerin im Spannungsfeld west-östlicher Tanzkunst. Nach einem abgebrochenen Studium der Altamerikanistik an der Freien Universität Berlin wird sie Ende der 80er Jahre Mitglied einer Tanzimprovisationsgruppe. Es folgt eine Ausbildung im Modernen Tanz bei Alwin Nikolais und Murray Louis in New York und ein mehrjähriges Studium bei dem Mitbegründer und Altmeister des Butoh Tanzes Kazuo Ohno, sowie seinem Sohn Yoshito Ohno in Japan. Seit 1995 widmet sie sich als Tänzerin und Choreographin der Entwicklung einer eigenen Tanz- und Körpersprache, die menschliche Elementarerfahrungen erforscht und zum Thema macht. Wesentlicher Kern ihrer Arbeit bildet das dem Körper eingeschriebene Gedächtnis, das in eine Raum-Zeit hineinreicht bevor wir geboren waren. Leben, Liebe, Tod sind die immer wieder- kehrenden Themen um die ihre Kreationen kreisen. In Improvisationen außerhalb des Theaters setzt Barth den Körper urbanen Räumen und Orten in der Natur aus um auf Beziehung und Affinität von Körper – Natur - Landschaft und Architektur zu verweisen.